Ukraine

Neuer Putin-Plan? Rätselraten um große Atom-Kuppel

Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja haben russische Truppen mit Arbeiten begonnen. Es herrscht Rätselraten um eine angebliche Schutzkuppel.

Diese Aufnahme soll zeigen, wie die Schutzkuppel installiert wird.
Diese Aufnahme soll zeigen, wie die Schutzkuppel installiert wird.
RIA Nowosti

Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist nach russischen Angaben mit dem Bau einer Kuppel über dem Atommülllager der Anlage begonnen worden. Ein Vertreter der von Moskau eingesetzten Behörden in der Region im Südosten des Landes, Wladimir Rogow, sagte am Samstag, die Kuppel solle vor Granatsplitter und Drohnenangriffen schützen. Ob das der Zweck der Kuppel ist, kann aber von Experten bisher nicht bestätigt werden.

Atomkraftwerk immer wieder beschossen

Das Atomkraftwerk, das größte in Europa, ist wiederholt beschossen worden. Seine sechs Reaktoren wurden bereits vor Monaten abgeschaltet. Die Internationale Atomenergiebehörde kündigte kürzlich an, sie werde Experten für Nuklearsicherheit in die ukrainischen Kernkraftwerke schicken, um einen Atomunfall zu verhindern. Die IAEA hat bereits eine ständige Mission in das AKW Saporischschja entsandt.

Ebenfalls Rätselraten herrscht um russische Drohnenangriffe. Moskau soll in seinem Angriffskrieg in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste iranische Drohnen mittlerweile von einem anderen Standort aus einsetzen als bisher. Bei den Angriffen auf kritische Infrastruktur in den vergangenen Tagen seien neben luft- und seegestützten Marschflugkörpern höchstwahrscheinlich auch vom Iran bereitgestellte Drohnen eingesetzt worden, die aus der südrussischen Region Krasnodar gestartet worden seien, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

Neuer Drohnen-Standort der Russen

Zuvor seien solche Drohnen hauptsächlich von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus gestartet worden, die Russland 2014 völkerrechtswidrig annektiert hatte. Die Briten werten die Verlagerung als Zeichen dafür, dass Moskau besorgt über die Verwundbarkeit der Krim sein könnte. Außerdem sei es für die Russen am neuen Standort einfacher, Nachschub zu organisieren, da die Waffen mutmaßlich im russischen Gebiet Astrachan ankämen, das näher liegt.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

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    Mitten im polnischen Polizeipräsidium in Warschau (im Bild) kam es am Morgen des 14. Dezembers zu einer Explosion.
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    REUTERS
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