Quarantäne-Aus – jetzt geht eigene Frau auf Rauch los

Beim Krisengipfel zwischen Landeschefs und der Bundesregierung am Montag flogen die Fetzen. Die SPÖ-Landeschefs Michael Ludwig, Hans Peter Doskozil und Peter Kaiser sind stinksauer, müssen aber die Entscheidung des Bundes, die Corona-Quarantäne abzuschaffen, trotzdem mittragen. Die kann nämlich Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im Alleingang per Verordnung fixieren. Doch nun setzt es eine öffentliche Attacke seiner eigenen Ehefrau auf den Minister.

"Ein Aus für die Quarantäne in Anbetracht der vor der Tür stehenden Herbstwelle und bereits hoher Sommerzahlen ist mit Sicherheit die falsche Entscheidung von Gesundheitsminister Rauch. Die jetzt schon hohen Infektionszahlen werden durch die Urlaubsrückkehrer und den Schulbeginn nochmals kräftig ansteigen." Diese Worte kommen nicht von irgendwem, sondern von der Vorarlberger SPÖ-Landesparteivorsitzenden Gabi Sprickler-Falschlunger, Ehefrau von Minister Rauch.

Dass das Ende der Quarantäne "zum jetzigen Zeitpunkt" die "falsche Entscheidung von Gesundheitsminister Rauch" sei, ließ Sprickler-Falschlunger per Medienaussendung wissen. Damit holt sich Rauch nun reihum Kritik ab. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser machte seinem Ärger ebenfalls per Aussendung Luft: "Enttäuschend" sei der Gipfel verlaufen. "Einige Bundesländer wurden von der Bundesregierung von der Erarbeitung der Verordnung ausgesperrt."

Am Mittwoch sollen Fakten geschaffen werden

Am Dienstag soll es nun noch eine Gesprächsrunde mit den Gesundheitslandesräten geben. Die endgültigen Fakten werden dann am Mittwoch geschaffen. Beim Sommerministerrat in Mauerbach im Wienerwald soll die neue Verordnung vorgestellt und besiegelt werden. Die Bekanntgabe sollte dann direkt zur Mittagszeit stattfinden, denn für 12.15 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt. Bis dorthin wird es wohl weiter jede Menge Kritik für den Gesundheitsminister hageln.