Ausgepackt

Putzkräfte: "Sexspielzeuge aufräumen geht gar nicht"

Extra Sachen dreckig machen, Respektlosigkeit und stark mangelnde Hygiene, womit Putzhilfen im Alltag konfrontiert werden.
27.03.2025, 21:06

Liv Bibb, eine Reinigungskraft und Gründerin von ABC Cleaning Solutions aus Glasgow in Schottland, erklärte auf Tiktok, um welche Kunden sie einen großen Bogen macht. Dazu gehören Kunden, die zu spät bezahlen, aber auch Respektlosigkeit, wenn es um ihren Namen geht.

Es ist aber ein anderes Verhalten, das für besonders viele Kommentare unter dem Video sorgt: "Menschen, die absichtlich Sachen verstecken, um zu sehen, ob ich irgendwo nicht putze. Es gibt wirklich Leute, die Wattebäusche auf dem Türrahmen verstecken!"

Kontrollwahn und Überwachung

Auch in der Schweiz kennt man offenbar den "Münztrick", von dem auch Liv Bibb auf Tiktok berichtete: Dabei werden Münzen versteckt, um zu überprüfen, ob gründlich geputzt wurde. "Eine Klientin hat immer wieder einen Franken unter dem Teppich versteckt. Irgendwann habe ich den gegen zwei 50-Räppler ausgetauscht, danach hatte ich Ruhe", schreibt Ursula gegenüber "20 Minuten".

„Ich hatte Auftraggeber, die in jedem Raum Überwachungskameras aufstellten.“

Von Überwachung berichten viele Putzkräfte. "Ich hatte Auftraggeber, die in jedem Raum Überwachungskameras aufstellten. Ich habe mich extrem unwohl gefühlt bei dem Gedanken, wer mich da nun beobachtet und was mit den Aufnahmen gemacht wird", schreibt Pega.

Zu wenig Zeit

Sanja arbeitet seit drei Jahren als Putzhilfe: "Man muss hart im Nehmen sein. Am schlimmsten ist die Zeitnot." Dem stimmt Samira zu: "Was mich nervt, sind Kunden, die den Aufwand unterschätzen – vor allem, wenn teilweise monate- oder jahrelang nichts gemacht wurde." So gebe es Kunden, die jemanden suchen, der ihre 4-Zimmer-Wohnung alle zwei Wochen in nur zwei Stunden reinigt. "Wenn man dann sagt, dass das zu wenig Zeit ist, finden sie 'man muss es ja nicht perfekt machen'. Wer macht seinen Job gerne schlechter für weniger Geld?"

Inakzeptable Hygiene

Von einer schlimmen Wohnung berichtet Kiki: "Die Küche sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, auf dem Sofa lagen gebrauchte Taschentücher. Am schlimmsten war das Schlafzimmer: Als Putzhilfe Sexspielzeuge und Verhütungsmittel aufräumen geht einfach gar nicht."

„Am schlimmsten war das Schlafzimmer: Als Putzhilfe Sexspielzeuge und Verhütungsmittel aufräumen geht einfach gar nicht.“

Auch Doris erzählt, was sie inakzeptabel findet: "Aktuell habe ich einen Kunden, bei dem die 18-jährige Tochter nach dem Toilettengang nicht mal spülen kann." Das Bad ist ein heikles Thema, auch für Reinigungskraft Andrea: "Ich musste im Bad schon benutzte Tampons entsorgen!"

Respektlosigkeit

Viele Reinigungskräfte berichten zudem von respektlosen Kunden, die sie nur als "die Putze" bezeichnen oder gar des Diebstahls bezichtigen: "Mein Kollege wurde beschuldigt, Wein aus dem Keller geklaut zu haben", schreibt Marcel. Und Tanja erzählt, dass sie sich manchmal fühle wie ein Schuhabtreter.

Auch finanziell werde die Arbeit zu wenig gewürdigt, wie Misses X schreibt: "Was ich da schon gehört habe. '40 Franken pro Stunde? Geht es auch billiger? Ich hatte vorher eine, die es für 27 Franken gemacht hat.'"

Wertschätzung besonders wichtig

Vereinzelte Einsendungen berichten aber auch von großer Wertschätzung: "Ich wurde immer für gute Arbeit gelobt und ich kann mir meine Arbeit selbst einteilen. So macht es Spaß!", schreibt Rita und auch Michelle findet: "Momentan putze ich nur noch bei Freunden, da habe ich bisher viele positiven Erfahrungen machen dürfen und werde stets respektvoll behandelt."

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 27.03.2025, 21:06
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