Ukraine

Putins Phosphorbomben – darum sind sie so schrecklich

Ukrainische Behörden behaupten, Russland setze weiße Phosphormunition ein. Der Einsatz der schrecklichen Waffe hat für Menschen grausame Folgen.

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Die Ukraine behauptet, Russland setze Phosphorbomben ein. Phosphorexplosionen haben für Menschen grausame Folgen.
Die Ukraine behauptet, Russland setze Phosphorbomben ein. Phosphorexplosionen haben für Menschen grausame Folgen.

Russland soll in Hostomel und Irpin, zwei Vororte nordwestlich von Kiew, weisse Phosphorbomben abgeworfen haben. Das gab der Bürgermeister von Irpin, Oleksandr Markushin, auf Telegram bekannt. Der Angriff soll in der Nacht zum Dienstag geschehen sein, meldeten Userinnen und User auch via Twitter.

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Oleksi Biloshytski, der stellvertretende Polizeichef von Kiew, veröffentlichte seinerseits ein Video auf den sozialen Medien, in dem er Russland beschuldigte, Phosphormunition gegen die Stadt Kramatorsk im Osten des Landes eingesetzt zu haben.

Russland wurde schon vor zehn Tagen beschuldigt, weiße Phosphormunition eingesetzt zu haben. Dabei soll die Ortschaft Popasna, rund 100 Kilometer westlich von Luhansk, von der russischen Armee angegriffen worden sein.

Warum ist weißer Phosphor so gefährlich?

Der Einsatz von Phosphor ist in dicht besiedelten Gebieten nach internationalem Recht verboten, gilt aber nach dem Chemiewaffenübereinkommen nicht als chemische Waffe. Weißer Phosphor, der sich bei Kontakt mit der Luft entzündet, wird häufig eingesetzt, um feindliche Ziele zu markieren und eine Nebelwand zu erzeugen, um Truppenbewegungen zu verbergen.

Laut einem Bericht von "Human Rights Watch" haben Phosphorexplosionen grausame Folgen für Menschen. Bei Kontakt verursacht weißer Phosphor thermische und chemische Verbrennungen, Schäden an den Atemwegen, Erstickungsanfälle und Kohlenmonoxidvergiftungen, was oft zu einem langsamen Tod führt. Opfer eines Phosphorangriffs leiden unter Umständen unter starken Schmerzen, schweren Infektionen, Organversagen, Verstümmelungen und lebenslangen Behinderungen.

Je bedrängter er sich fühlt, desto mehr wird Putin zu Chemiewaffen greifen

Je länger der Krieg in der Ukraine durch den erbitterten Widerstand der Bevölkerung ins Stocken gerät, umso mehr nehmen weltweit die Befürchtungen zu, dass Wladimir Putin den Einsatz chemischer Waffen in Erwägung zieht.

US-Präsident Joe Biden bezeichnete vor seinem Aufbruch am Mittwoch Richtung Europa einen Chemiewaffeneinsatz Russlands in der Ukraine als "echte Gefahr". Zudem warnten die USA erneut davor, dass Russland im Begriff sein könnte, einen Angriff unter falscher Flagge zu inszenieren, um den Einsatz chemischer Waffen zu rechtfertigen.

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    Die rund 7 Meter lange Hyperschallrakete "Kinschal" (hier in weiß) wird in der Luft von Tu-22M3 oder MiG-31K Kampfjets ausgeklinkt.
    Die rund 7 Meter lange Hyperschallrakete "Kinschal" (hier in weiß) wird in der Luft von Tu-22M3 oder MiG-31K Kampfjets ausgeklinkt.
    Alexei Nikolsky / Tass / picturedesk.com

    Biden hatte zuvor erklärt, dass die Behauptung Russlands, die Ukraine verfüge über biologische und chemische Waffen, ein klares Zeichen dafür sei, dass Putin den Einsatz dieser Waffen erwäge. Der US-Präsident hat vor schwerwiegenden Konsequenzen gewarnt, sollten sie eingesetzt werden.