Ukraine

Putins Bluthund soll in Mariupol kämpfen

Mariupol liegt in Trümmern, Beobachter sprechen von einer "humanitären Katastrophe". Nun versetzt eine neue Schreckensnachricht die Bewohner in Angst. 

Nikolaus Pichler
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Kadyrow bei einer Ausstellung von Equipment für tschetschenische Spezialkräfte im März 2021.
Kadyrow bei einer Ausstellung von Equipment für tschetschenische Spezialkräfte im März 2021.
Yelena Afonina / Tass / picturedesk.com

Die Eroberung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist ein wichtiges Kriegsziel von Russland, das einen Landkorridor zwischen der annektierten Halbinsel Krim und seinem Staatsgebiet herstellen möchte. Die Stadt liegt nach wochenlangen Angriffen fast vollständig in Schutt und Asche. Die UN, Menschenrechtsorganisationen und weitere Beobachter sprechen seit Wochen von einer "humanitären Katastrophe". 

Mariupol, das vor dem Krieg rund 440.000 Einwohnerinnen und Einwohner gezählt hatte, soll kurz vor dem Fall stehen. 

Putins berüchtigster General verwandelt Mariupol in Trümmerwüste

Federführend bei dem Angriff auf die ukrainische Metropole ist der Leiter des russischen Zentrums für nationale Verteidigung, Generalmajor Michael Misinzew. Er gilt unter Soldaten als berüchtigt für seine Brutalität und machte sich bereits in Syrien als gnadenloser Befehlshaber einen Namen.

Jetzt erreicht die nächste Hiobsbotschaft die Einwohner der eingekesselten Stadt! Russische Medien berichten nun, dass Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow nach Mariupol gereist sein soll, um die Moral der Kämpfer zu erhöhen. Der als Putins Bluthund bekannte 45-Jährige gilt als erbarmungsloser Diktator und sorgte bereits zu Kriegsbeginn mit einem zynischen Statement über Kriegstote für Aufregung.

Geht es nach den russischen Staatsmedien, befindet sich der tschetschenische Statthalter nun in der Ostukraine. "Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow ist in Mariupol, um den Kampfgeist unserer Kämpfer zu steigern", sagte der tschetschenische Minister Achmed Dudajew am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

Putins Bluthund ist jetzt Zwei-Sterne-General

Der russische Präsident Wladimir Putin beförderte seinen "Bluthund" in den militärischen Rang eines Generalleutnants. Offiziell gehört Kadyrow der Nationalgarde an und hatte zuvor den Rang eines Generalmajors. Als Generalleutnant ist er nun in den Rang eines Zwei-Sterne-Generals aufgestiegen.

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    Mariupol-Bewohnerin Valentina Demura (70) in Tränen vor ihrem zerstörten Appartement.
    Mariupol-Bewohnerin Valentina Demura (70) in Tränen vor ihrem zerstörten Appartement.
    REUTERS/Alexander Ermochenko

    "Liebe Freunde, ich gratuliere meinem lieben Bruder, dem Oberhaupt der Tschetschenischen Republik, dem Helden Russlands, Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, von ganzem Herzen zur Verleihung des militärischen Ranges eines Generalleutnants per Dekret des russischen Präsidenten, des Oberbefehlshabers Wladimir Wladimirowitsch Putin!", wird Magomed Daudov, Sprecher des tschetschenischen Parlaments, von Ria zitiert.

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      Im Kampf gegen die Ukraine setzt Putin offenbar nun sein skrupellosestes Killer-Kommando ein.
      Im Kampf gegen die Ukraine setzt Putin offenbar nun sein skrupellosestes Killer-Kommando ein.
      REUTERS

      Doch es gibt auch Zweifel am wahren Aufenthaltsort Kadyrows: Ein weiteres Video des tschetschenischen "Staatsfernsehens", das vom Montag stammen soll und am Dienstag bei YouTube veröffentlicht wurde, zeigt Kadyrow unter anderem mit dem Führer der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk", Denis Puschilin.

      Dass sich Kadyrow gar nicht, wie selbst behauptet, in Mariupol aufhält, sondern in Wirklichkeit in Donezk oder Nowoasowsk – oder dass das Video sogar auf russischer Seite gedreht wurde ist also durchaus möglich.

      Kadyrow soll bereits kurz nach Kriegsbeginn seine als Privatarmee bezeichnete Miliz in die Ukraine entsandt haben.

      TAG 34 des Ukraine-Krieges: Die Lage im "Heute"-News-Video

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        Sabine Hertel