Ukraine
Putin völlig überrumpelt – seine Soldaten sind umzingel
Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt.
Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russische besetztes Gebiet vorgestoßen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. "Ukrainische Einheiten haben mehrere Orte eingenommen oder umzingelt", so das Ministerium weiter.
Russische Kräfte rund um die Stadt Isjum würden immer isolierter, zudem sollen die Ukrainer die Stadt Kupjansk befreit haben. "Ihre Eroberung wäre ein erheblicher Schlag für Russland, weil hier die Versorgungslinien für die Donbass-Front verlaufen", hieß es in London. Auch im Gebiet Cherson im Süden des Landes gingen die ukrainischen Angriffe weiter. "Die russische Defensive ist sowohl an ihrer nördlichen als auch an ihrer südlichen Flanke unter Druck", stellte das Ministerium fest.
Putin schickt 1.300 Kadyrow-Soldaten
Derzeit führt das ukrainische Militär im Süden des Landes eine Gegenoffensive durch, vielerorts konnten bereits Ortschaften und Gebiete zurückerobert werden. Wie der russische Generalstab berichtet, hat der Kreml nun 1.300 tschetschenische Soldaten in die Stadt Cherson geschickt. Die Armee von Ramsan Kadyrow, der auch als "Putins Bluthund" bekannt ist, gilt als eine der Elitetruppen der russischen Nationalgarde, wie "Focus" schreibt.
Die ukrainische Gegenoffensive im Süden dauert an – jetzt sollen tschetschenische Soldaten die Region Cherson sichern. Die Truppen sollen demnach besetzte Gebiete in der Großregion Cherson verteidigen. Dort gelangen es den ukrainischen Streitkräften in den letzten Tagen, beachtliche Flächen von den russischen Invasoren zu befreien.
Selbst Russen gestehen "sehr schwierige Lage"
Die ukrainischen Streitkräfte haben schließlich am Samstagnachmittag die russischen Truppen bei Isjum zum Rückzug gezwungen und die Stadt zurückerobert. Dies berichtet CNN mit Bezug auf einen ukrainischen Offizier, der an der Operation zur Befreiung der Stadt beteiligt ist. "Wir haben gerade mit der Räumung der Stadt begonnen. Die ersten Militäreinheiten sind eingetroffen", sagte der Offizier gegenüber CNN. Auf Telegram kursierten Bilder und Videos von ukrainischen Truppen in der Stadt. Ein Sprecher der Bohun-Brigade der ukrainischen Landstreitkräfte teilte am Samstag mit: "Die Russen sind geflohen und haben Waffen und Munition zurückgelassen. Das Stadtzentrum ist frei."
Isjum, das nahe der Grenze zwischen den Regionen Charkiw und Donezk liegt, war mehr als fünf Monate lang von den Russen besetzt und hatte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt für das eindringende Militär entwickelt. Der von Russland unterstützte Leiter der Stadtverwaltung von Isjum, Wladislaw Sokolow, sprach gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA von einer "sehr schwierigen Lage" in der Stadt. Der britische Geheimdienst hatte bereits am Samstagmorgen verkündet, die russischen Truppen in Isjum seien "zunehmend isoliert".