Politik

Putin spricht erstmals über Kneissl-Hochzeit

Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, warum er zur Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl extra nach Österreich reiste.

Heute Redaktion
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    So dankte Kneissl dem russischen Präsidenten Putin für seinen Besuch - mit einem Kniefall.
    So dankte Kneissl dem russischen Präsidenten Putin für seinen Besuch - mit einem Kniefall.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Stets als "private Veranstaltung" bezeichnet, sorgte die Hochzeit von Österreichs Außenministerin Karin Kneissl für zahlreiche Schlagzeilen. Und das, wegen einem ganz besonderen Hochzeitsgast: Wladimir Putin.

    Es hagelte heftige Kritik, nun spricht Putin erstmals zu seinem Österreich-Besuch. "Das war eine streng private Reise", sagte Putin laut der französischen Nachrichtenagentur AFP in Sotschi.

    Über Politik gesprochen

    Putin gibt aber zu, dass im Rahmen der Hochzeit auch über Politik gesprochen wurde. "Trotz der Feier haben wir es geschafft, mit der Außenministerin und dem österreichischen Kanzler zu sprechen", sagte er.

    Denn Österreich spiele eine "sehr positive Rolle nicht nur in unseren bilateralen Beziehungen sondern auch bei der Herstellung eines Dialogs zwischen Russland und der EU", heißt es.

    Einladung nicht abgesprochen

    Aus dem Außenministerium wurde am Mittwoch auch bekannt, dass die Einladung an Putin nicht mit der Staatsspitze abgesprochen war. Es sei die "persönliche Entscheidung des Hochzeitspaares, wen sie einladen", sagt eine Sprecherin der Ministerin zur "APA".

    Weder Bundespräsident Alexander Van der Bellen noch Sebastian Kurz (ÖVP) hätten seien informiert gewesen. Während der Bundeskanzler das Gute an Putins Besuch hervorstreicht ("Gespräch über aktuelle Themen"), übt sein Parteikollege im Europaparlament scharfe Kritik.

    Schaden für Österreich

    In einem Interview mit der Wochenzeitung "Falter" sagt ÖVP-Delegationsleiter Othmar Karas, dass sich "leider alle Befürchtungen bewahrheitet" hätten, "dass der russische Präsident diese private Feier für seine strategischen Interessen instrumentalisiert". Karas zeigte dafür kein Verständnis: "Hier wurde Schaden angerichtet." Diesen müsse die Bundesregierung nun beheben. Das Außenministerium ist da anderer Meinung, da es sich ja "um eine private Feier gehandelt hat". (red)