Politik
Putin nennt WKO-Präsident Leitl Diktator
Putin-Besuch in Wien, österreichischer Alleingang bei der neuen Gas-Pipeline: Beim morgigen EU-Gipfel in Brüssel wird sich Bundeskanzler Faymann einiges an Kritik anhören müssen.
: Beim morgigen EU-Gipfel in Brüssel wird sich Bundeskanzler Faymann einiges an Kritik anhören müssen.
Dienstagabend, als der die Wirtschaftskammer besuchte, ging es aber noch sehr lustig zu. Als Leitl in seiner Rede erzählte, dass er Putin seit 2000 (da wurde er Wirtschaftskammer-Präsident) bereits dreimal empfangen durfte, streute der russische Präsident trocken und in exzellentem Deutsch ein: "Diktatur".
Nachsatz nach einigen Sekunden, zur hörbaren Erleichterung Leitls: "Aber gute Diktatur".
Leitl weiter: "1914, Herr Präsident Putin, war ein Teil der Ukraine bei Österreich." Der Kammerpräsident dreht sich zu Putin. Dieser fragt, mit Blick ins Publikum, und einem schelmischen Lächeln im Gesicht: "Was soll das heißen?" Das Publikum bricht in Gelächter aus. Putin weiter: "Welche Vorschläge haben Sie?"
Leitl verucht, zu erklären, was er damit sagen wollte: "Das soll heißen, dass die Ukraine heute, 100 Jahre später, Teil einer ökonomischen..." Jetzt unterbricht in der Oligarch mit einem Lachen: "Ich habe Angst, was jetzt kommt. Aber machen Sie weiter, weiter.."
Putin erklärt später am Rednerpult: "Ein paar Witzen (sic) auf Deutsch kann ich noch! Ich werde aber weiter auf Russich reden, ja?"
Putins gute Laune hat gute Gründe: Der Besuch in Wien durchbrach seine Isolation im Westen.