Ukraine
Putin macht Ernst: Gas-Transit durch Österreich gekappt
Gazprom teilte mit, der Konzern könne kein Gas mehr durch Österreich liefern, die Gas-Lieferungen nach Italien wurden gestoppt.
Russland hat nach Auskunft des italienischen Versorgers Eni seine Gaslieferungen an Italien vorerst eingestellt. Der russische Konzern Gazprom habe mitgeteilt, dass er kein Gas mehr durch Österreich liefern könne, teilte Eni am Samstag mit. Das russische Gas kommt normalerweise an dem italienisch-österreichischen Grenzort Tarvisio in Italien an und wird von dort verteilt.
Ein Eni-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Ansa, dass Gazprom mitgeteilt habe, nicht mehr nach Österreich liefern zu können. Allerdings erhalte Österreich selbst nach Auskünften von Eni weiterhin russisches Gas, sagte der Sprecher weiter.
Italien hatte bis zum Ausbruch des Krieges in der Ukraine rund 40 Prozent seines Gases aus Russland erhalten. Dann schlossen die Regierung in Rom und der teilstaatliche Konzern Eni mit etlichen anderen Ländern – etwa Algerien – Abkommen ab, um die Abhängigkeit von Moskau zu minimieren. In den vergangenen Monaten hiess es, Italien bekomme nur noch rund 25 Prozent seines Gases aus Russland. In den vergangenen Tagen waren die Liefermengen stark zurückgegangen.
Gazprom schiebt Österreich die Schuld zu
Gazprom hingegen sagt der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge, Schuld seien die österreichischen Betreiber. "Der Transport von Gas aus Russland im Rahmen der Verträge von Gazprom Export durch Österreich wurde ausgesetzt, da sich der österreichische Betreiber weigerte, die Transportnominierungen zu bestätigen." Grund sei eine regulatorische Änderung mit Monatsanfang.
"Die Holding arbeitet gemeinsam mit italienischen Käufern an der Lösung des Problems", so Gazprom weiter.