Ukraine
Putin beschuldigt England wegen Nordstream-Explosion
Nach den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 hat Russland erneut Großbritannien eines "Terroranschlags" beschuldigt.
Die russischen Geheimdienste hätten Informationen, nach denen "Großbritannien etwas mit dieser Sabotage oder – auf Russisch gesagt – mit diesem Terroranschlag gegen die lebenswichtige Energie-Infrastruktur zu tun hat, die keine russische, sondern, das ist wichtig zu berücksichtigen, eine internationale Energie-Infrastruktur ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag. London hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Peskow warf der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge den europäischen Hauptstädten ein "sträfliches Schweigen" vor. Die Handlungen der Briten müssten Folgen haben. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuvor gesagt, "Angelsachsen" hätten die Explosionen an den Pipelines verursacht.
Dabei bezogen sich Peskows Vorwürfe nicht nur auf Nord Stream, sondern auch auf Drohnenangriffe gegen die Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Auch diese seien von britischen Offizieren gesteuert worden. "Solche Handlungen können nicht einfach so stehen bleiben. Natürlich werden wir über weitere Schritte nachdenken", sagte er.
Das russische Verteidigungsministerium hatte schon am Samstag einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen in der Ostsee und im Schwarzen Meer hergestellt und speziell die britische Marine beschuldigt. Moskau legte bislang aber keine Beweise für die Vorwürfe vor. Großbritannien hatte mit Empörung auf die Anschuldigungen reagiert und diese zurückgewiesen.