Tierischer Artenschutz

"Punk" der Vogelwelt ist mit Österreich nicht zufrieden

Der sogenannte "Wiedehopf" ist ein besonders auffälliges Vogelexemplar, doch leider stark gefährdet.
02.04.2025, 09:15

Auch wenn der auffällige "Wiedehopf" bei uns durch das Naturschutzgesetz streng geschützt wurde und vor allem während seiner Brutzeit nicht gestört werden darf, sinkt sein Bestand seit 1980 jährlich. Mittlerweile schätzt man nur noch zwischen 400 und 600 Brutpaare in Österreich.

Seine Zeichnung und sein Schopf machen den "Wiedehopf" unverwechselbar.
©Hans Altschach

Der "Punk" in der Vogelwelt

Der bevorzugte Lebensraum des kleinen "Punkers" ist ziemlich speziell. Er mag Magerwiesen, Trockenrasen und Viehweiden mit Alt-Obstbaumbestand und nutzt gerne unbewohnte Spechthöhlen als Brutplatz. Sein Speiseplan beinhaltet nämlich hauptsächlich Großinsekten, wie beispielsweise Maulwurfsgrillenlarven, die nur auf Flächen mit dauerhaft kurzem Rasen und schütterer Vegetation zu finden sind.

Die Larven der Maulwurfsgrillen (siehe Bild) sind eine besondere Delikatesse für den lustigen Vogel.
Getty Images/iStockphoto

Südhänge in niederschlagsarmen Gegenden des Burgenlandes, der Steiermark, aber auch in Teilen von Ober- und Niederösterreich werden vom Wiedehopf noch am ehesten angenommen. Überwintern tut er südlich der Sahara und selten bleibt er auch einfach dort, um auf einer mageren Wiese seinen Jungen großzuziehen.

"Zeigeart"

Auch der Wiedehopf gilt als gute "Zeigeart" von Vögeln der Offenlandschaften. Fühlt sich der Vogel also in einer Region besonders wohl, so darf man auch vom gesamten Zustand der Umwelt überzeugt sein.

Artenschutzprojekte

Bereits seit 2019 setzt sich besonders der Naturschutzbund in Oberösterreich für den Wiedehopf ein und konnte zumindest schon einen Erfolg von zehn bis 15 Brutpaaren verbuchen.

„Nur mit Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sowie Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit des Erhalts alter Streuobstwiesen kann es – gemeinsam mit Besitzern und Bewirtschaftern von Streuobstgärten, Naturwiesen und Kulturlandschaften – gelingen, den in Teilen Österreichs vom Aussterben bedrohten Brutvogel zu schützen“
Heidi KurzLeiterin des Wiedehopf-Projektes, Naturschutzbund Oberösterreich

"Wir wollen in den kommenden Jahren bewirken, das Leben der sich aktuell in Oberösterreich befindenden Wiedehopfe zu sichern und die weitere Ausbreitung des seltenen Vogels zu ermöglichen. Unter anderem sollen dazu an geeigneten Standorten in ganz Oberösterreich jährlich zwischen zehn und 15 Spezialnistkästen aufgestellt werden."

Etwaige "Durchzügler" will der Naturschutzbund damit zum Brüten zu animieren und eine Neuansiedlung des Wiedehopfes in die Wege leiten. Auch weitere seltene Arten, die in Streuobstwiesen zu Hause sind, wie die Zwergohreule und der Wendehals, werden seit 2024 mit künstlichen Nisthilfen vom Naturschutzbund gefördert.

So kannst auch du den Wiedehopf unterstützen:

Spende an den Naturschutzbund Österreich:

IBAN: AT 7460 00050 11014 0425, BIC: BAWAATWW

Mit einer Neuanlage von Streuobstwiesen, den Erhalt von alten, höhlenreichen Obstbäumen, die Neupflanzung von regionaltypischen Obstbaum-Sorten, das Belassen von dürren Ästen sowie Alt- und Totholz am Baum oder aber den Kauf von regionalen Streuobstwiesenprodukten.

Das Teilen von Wiedehopfbildern auf der Naturschutzbund-Plattform www.naturbeobachtung.at sowie der gleichnamigen App.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 02.04.2025, 09:24, 02.04.2025, 09:15
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