Geschlechterunterschiede

Psychiatrische Störungen – daran leiden Frauen & Männer

Eine schwedische Studie zeigt, dass Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens an unterschiedlichen psychiatrischen Störungen leiden.

Heute Life
Psychiatrische Störungen – daran leiden Frauen & Männer
Punkto psychiatrischen Erkrankungen kristallisierten sich klare Tendenzen bei Frauen und Männern heraus.
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Psychiatrische Störungen gehören weltweit zu den drängendsten Problemen der öffentlichen Gesundheit. Eine neue Studie von Forschern des Instituts für Umweltmedizin (IMM) am Karolinska Institutet zeigt, dass es ausgeprägte geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Häufigkeit psychiatrischer Störungen im Laufe des Lebens gibt, die je nach Alter, Art der psychiatrischen Störung, Kalenderzeitraum und sozioökonomischem Status variieren.

Yihui Yang vom Karolinska Institut in Stockholm (Schweden) und ihre Mitarbeiter ermittelten anhand der landesweiten schwedischen Registerdaten (jeder Einwohner hat eine persönliche Identifika­tionsnummer) das Auftreten von psychiatrischen Störungen über die Lebensspanne in der Bevölkerung.

Unter psychiatrische Störung fallen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie, Verfolgungswahn, Borderline, Bipolare Störung, Multiple Persönlichkeiten, Autismus, Sucht, Essstörung, ADHS, Zwänge, Burnout, Belastungsstörung, Trauma.

Frauen sind häufiger depressiv, Männer öfter autistisch

Frauen erkrankten häufiger an Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, stressbedingte Störungen und bipolare Störungen, während bei Männern überhöhte Raten für Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und im Erwachsenenalter Drogenmissbrauch und Alkoholmissbrauch hatten. Psychosen wie die Schizophrenie treten in beiden Geschlechtern gleich häufig auf.

Der sozioökonomische Status ist ein weiterer wichtiger Faktor für Geschlechtsunterschiede bei psychiatrischen Störungen. Denn die Störungen traten bei Personen mit einem niedrigeren Bildungsniveau oder einem geringeren Haushaltseinkommen häufiger auf, insbesondere im jüngeren Alter. Die Wohnregion hatte dagegen keinen Einfluss.

Auf den Punkt gebracht

  • Eine neue Studie des Karolinska Instituts zeigt, dass es signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Häufigkeit psychiatrischer Störungen gibt, die je nach Alter, Art der Störung und sozioökonomischem Status variieren
  • Frauen leiden häufiger an Depressionen und Angststörungen, während Männer höhere Raten von Autismus und ADHS aufweisen; der sozioökonomische Status spielt dabei eine wichtige Rolle, während die Wohnregion keinen Einfluss hat
red
Akt.
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