Welt
Proteste und Ausschreitungen wegen 3G-Pflicht im Job
In Rom demonstrierten am Samstag Tausende gegen die geltenden Corona-Maßnahmen. Ab kommenden Freitag werden diese noch einmal verschärft.
Im Zentrum von Rom haben Tausende Menschen gegen die beschlossene 3G-Pflicht am Arbeitsplatz demonstriert. Bei den Protesten in der italienischen Hauptstadt am Samstag kam es zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei.
Unter den Demonstrierenden waren auch rechtsextreme Gruppierungen.
Mehrere Hundert Menschen spalteten sich vom Hauptdemonstrationszug ab und versuchten, zum Parlament zu marschieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um sie zu stoppen. Bei den Zusammenstößen wurden mehrere Demonstranten festgenommen, berichtete die Nachrichtenagentur AGI. Weitere Proteste fanden in Mailand und in Cesena statt.
3G sonst Suspendierung
In Italien müssen ab kommendem Freitag alle Arbeitnehmer mit dem Grünen Pass eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Test vorweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen Sanktionen.
Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit einer Suspendierung rechnen.
Tests sind nur für Menschen kostenlos, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.
80% der Italiener vollständig geimpft
Die Corona-Passpflicht betrifft rund 23 Millionen Arbeitnehmer in Italien. De facto sind unter den Erwachsenen nur noch Rentner, Arbeitslose sowie Hausfrauen und Hausmänner nicht betroffen. Bislang musste der Corona-Pass bereits in den Innenräumen von Restaurants, in Kinos oder Sportstadien, in Intercity-Zügen, Bussen und auf Inlandsflügen vorgelegt werden.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind bislang knapp 80 Prozent der italienischen Bevölkerung über zwölf Jahren vollständig geimpft. Italien hat bereits mehr als 130.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.