Um die langen Wartezeiten auf Operationen in Wiener Spitälern zu verkürzen, präsentierten Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) vergangene Woche einen neuen Plan: Kassenpatienten werden für planbare Eingriffe an die "PremiQaMed"-Privatspitäler Confraternität und Goldenes Kreuz ausgelagert – "Heute" berichtete.
Auf einen Kniegelenkersatz warten Patienten laut Wigev in der Klinik Donaustadt im Durchschnitt 30 Wochen, in der Klinik Penzing sogar 33 Wochen (Stand März 2025). Bei einem Hüftgelenkersatz dauert es in der Klinik Penzing immerhin noch 31 Wochen.
Der Vorstand der Orthopädischen Abteilung in der Klinik Penzing, Prim. Dr. Martin Faschingbauer, spricht in Medienberichten sogar davon, dass sich die Wartezeiten bei Knie- und Hüft-Operationen von im Schnitt 33 Wochen auf mittlerweile 44 Wochen erhöht haben. Zudem habe er Patienten, die bis zu einem Jahr auf einen Termin warten würden.
Skurril: Laut Faschingbauer ist das grundlegende Problem, dass Operationssäle ab 14.30 Uhr leer stehen würden und somit die wertvolle OP-Kapazität nicht genutzt werden kann. Der Orthopäde ist der Ansicht, dass – wenn in die Mitarbeiter investiert werden würde – bis 18 Uhr operiert werden könnte.
Auch die Wiener ÖVP und Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec finden es absurd, dass teure Ressourcen so lange nicht verwendet werden: "Finanzielle Anreize, flexiblere Arbeitszeiten und ein Ausbau der Kapazitäten könnten sofort mehr Operationen ermöglichen – doch im Rathaus fehlt der politische Wille", kritisiert Korosec in einer Aussendung.
"Die Wiener Bevölkerung verdient das beste Gesundheitssystem. Statt Ankündigungen braucht es endlich Taten! Gesundheits-Stadtrat Hacker muss sich entscheiden: Will er Reformen umsetzen oder weiter zusehen, wie das Wiener Gesundheitssystem kollabiert?", schließt die Seniorenbund-Präsidentin.