Ukraine
Prigoschin: Kämpfer "nehmen nicht mehr an Schande teil"
Nach ihrem Kurz-Aufstand befinden sich die Söldner der Wagner-Gruppe in Belarus. Laut ihrem Chef werden sie nicht mehr in die Ukraine zurückkehren.
Am Mittwoch veröffentlichte Jewgeni Prigoschin ein Video, in dem er offenbar Angehörige seiner Privatarmee in Belarus begrüßt. "Sie haben sehr viel für Russland getan. Was an der Front vor sich geht, ist eine Schande, an der wir uns nicht beteiligen müssen", ist in der Aufnahme zu hören. Stattdessen sollen sich seine Männer nun auf Einsätze in Afrika konzentrieren und hierfür ihre Kräfte sammeln.
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"Wir haben ehrenhaft gekämpft", aber möglicherweise werde man dort zurückkehren, "wenn wir uns sicher sein können, dass wir nicht gezwungen sein werden, uns zu entehren". Zwar wurden die Aufnahmen auf Prigoschins offiziellem Telegram-Account geteilt, dennoch konnte die Echtheit durch internationale Medien bislang nicht bestätigt werden. In dem dunklen Video ist eine Gruppe von Männern zu sehen. Außerdem das Profil eines Mannes, das jenem Prigoschins zumindest sehr stark ähnelt – selbiges trifft auf die zu hörende Stimme zu.
Reise nach Afrika
Abgesehen von dem Foto, das den Söldner-Chef in Unterhose zeigt, wäre dies das erste Lebenszeichen seit dem abgebrochenen Aufstand letzten Monat. Öffentlich wurde der Mann zuletzt am 24. Juni in Rostow am Don gesehen. In dem Video fordert er seine Kämpfer dazu auf, sich in Belarus zu benehmen. Außerdem protzte er damit, die Ausbildung durch seine Männer werde die belarussische Armee zur zweitbesten der Welt machen.
Unterdessen sollen die Söldner Kräfte "für eine neue Reise nach Afrika" sammeln, so Prigoschin. Weiters wurde ihm eine schwarze Wagner-Fahne übergeben, auf der das Motto "Blut, Ehre, Mutterland, Mut" geschrieben steht.
"Wir werden einige Zeit in Belarus bleiben
In Belarus scheint er sich wertgeschätzt zu fühlen und zeigt sich dankbar darüber, dass das Land seine Truppen "nicht nur wie Helden, sondern auch wie Brüder" aufgenommen habe. Kürzlich hatte nun auch das Verteidigungsministerium in Minsk die Ankunft der Wagner-Kämpfer offiziell bestätigt. "Wir werden einige Zeit in Belarus bleiben", so Prigoschin. "Ich bin sicher, dass wir in dieser Zeit die belarussische Armee zur zweiten Armee der Welt machen werden", meinte er. Die beste der Welt? Selbstverständlich seine eigene.
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Nach Prigoschin spricht noch Dmitri Utkin, der zweite Mitgründer der Wagner-Gruppe. "Dies ist erst der Anfang des größten Werks der Welt, das sehr bald ausgeführt werden wird", prophezeit er auf Russisch. Dann auf Englisch: "And welcome to hell!" Mithilfe der Wagner-Gruppe, die 2014 gegründet wurde, konnte Russland indirekt militärisch an zahlreichen Konflikten (Syrien, Mali, Libyen, Zentralafrikanische Republik) teilnehmen, bevor die Södlner vor allem im Osten der Ukraine eine wichtige Rolle spielten.
