Politik
Neuigkeiten zur Impfung – Kurz ist "total euphorisch"
Die Impfungen werden sich noch weiter in den Sommer hinein ziehen. Trotzdem haben Kanzler und Gesundheitsminister jetzt allen Grund zur Freude.
Anfang April wollte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) noch bis Ende Juni allen Willigen eine erste Corona-Impfung verabreicht wissen, doch das geht sich wohl nicht mehr aus. Wie die APA nun meldet, liegen einige Bundesländer hinterher, die Impfungen werden sich wohl noch weiter in den Sommer hinein ziehen.
Die SPÖ attestierte Kurz daraufhin "Wortbruch", die Regierung reagierte umgehend und machte vor allem die steigende Impfbereitschaft für den Verzug verantwortlich. "Bis Ende Juni werden wie geplant fünf Millionen Erstimpfungen durchgeführt", heißt es seitens der Koalition. Mittlerweile sei die Impfbereitschaft aber von prognostizierten zwei Drittel auf über 70 Prozent gestiegen.
Die Details dazu gaben Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. "Heute" berichtete an dieser Stelle live:
„"Die Rechnung ist ganz einfach"“
Bis Ende Juni werde man zwei Drittel der impfbaren Bevölkerung, etwa fünf Millionen Personen, durchimpfen können. Er rechne durch die steigende Bereitschaft mit einem Mehr von rund einer halben Million Menschen, die die Corona-Impfung bekommen wollen, schildert Kurz in seinem Eingangsstatement.
Er kontert die Kritik der Opposition: "Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn sie ein paar hunderttausend Menschen mehr impfen können oder dürfen, dann dauert es ein paar Wochen länger".
"Der Impfstoff ist ausreichend vorhanden und wir sind sehr froh über die hohe Impfbereitschaft", sagte Kanzler Kurz im Rahmen seines Eingangsstatements. "
„Zahlen besser als die Prognosen“
"Ich bin total euphorisch, denn alle Ziele, die wir uns vorgenommen haben, die treten auch ein", so Kurz weiter. In vielen Bereichen sei die Situation sogar noch "deutlich besser" als erwartet. Die Öffnung am 19. Mai habe sich als richtiger Schritt erwiesen.
Entgegen aller Experten-Prognosen würden die Ansteckungszahlen weiter sinken. Diese seien "auf einem Niveau, das hätte ich so nicht vorhergesagt. Ich hätte das deutlich pessimistischer gesehen", sagt der VP-Chef. "Das sind ja alles großartige Nachrichten."
Auch Mückstein zeigte sich erfreut über den Impffortschritt und die Bereitschaft. Nach der Zulassung von Biontech/Pfizer für Kinder sollen im Juli und August die 12- bis 16-Jährigen ihren ersten Stich erhalten, damit die Immunisierung noch vor dem Schulstart erfolgt.
Angesprochen auf den öffentlichen Schlagabtausch um die Juni-Öffnung erklärte Mückstein, dass die Zusammenarbeit in der Regierung sehr gut sei. Es habe zwar "ordentlich gerumpelt", aber nun ziehe man wieder an einem Strang: "Wir haben das ausgesprochen, das ist vorbei". "Wo gehobelt wird, fallen Späne", fügte der Kanzler noch hinzu.
„Kurz: "Werde [Hofer] sicher anrufen"“
Zum Abschluss wurde auch Norbert Hofers überraschender Rücktritt ("Meine Reise ist zu Ende") Thema. Er habe erst selbst aus den Medien davon erfahren und noch keine Möglichkeit gehabt, selbst mit dem Ex-FPÖ-Obmann zu sprechen, erklärte der VP-Chef: "Wir hatten immer wieder inhaltliche Differenzen, aber auf menschlicher Ebene haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Ich wünsche ihm persönlich alles Gute und werde ihn sicher anrufen". Mehr dazu HIER >