Teuerung ab dem Jahreswechsel

Preis-Explosion! Tausend Euro mehr für Strom und Gas

Offiziell sinkt die Inflation, die Teuerung ist gebremst. Allerdings werden schon in wenigen Tagen die Preise für Heizen, Licht & Co. stark steigen.

Michael Pollak
Preis-Explosion! Tausend Euro mehr für Strom und Gas
Energie wird noch teurer - Rechnungen steigen ab Jahreswechsel.
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Finanziell wird es ein übler Start ins neue Jahr –zumindest in diesem Bereich. Die Fixkosten im Bereich Haushalts-Energie stehen vor einem gewaltigen Preissprung, der für viele Haushalte Löcher ins Budget reißen wird.

Betroffen sind Strom und Gas-Rechnungen ab dem 1. Jänner 2025. Schuld sind – zumindest vorerst – nicht die Energiekosten an sich, sondern die Gebühren: "Der Arbeitspreis pro Kilowattstunde ist relativ stabil, allerdings fallen ab Jänner spürbar höhere Netzentgelte bei Strom und Gas an. Zudem läuft die Stromkostenbremse aus und es werden wieder einige Abgaben fällig, die zwischen 2022 und 2024 ausgesetzt wurden", das sagt Stefan Spiegelhofer, Energieexperte vom Vergleichsportal Durchblicker.

976 Euro pro Jahr Mehrbelastung

Klingt alles sehr technisch, doch das Beispiel des Experten schockiert: "Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden kommt durch höhere Netzentgelte und Abgaben auf Zusatzkosten von 200 bis 290 Euro. Der Wegfall der Strompreisbremse schlägt mit bis zu 435 Euro zu Buche. Gasbeheizte Haushalte müssen mit jährlichen Mehrkosten von 156 bis 251 Euro rechnen." In Summe sind das 976 Euro Mehrkosten pro Jahr – schwer zu stemmen für viele.

Info: Abgaben und Netzentgelte steigen

  • Ab Jänner steigen die Stromnetzentgelte je nach Bundesland um 8 bis 32 Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh Strom entspricht dieser Anteil jährlichen Mehrkosten von 22 bis 98 Euro.
  • Im April 2022 wurde die Elektrizitätsabgabe auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde reduziert, ab 2025 wird sie wieder auf 1,5 Cent erhöht. Ein Haushalt mit 4.000 kWh Stromverbrauch bezahlt somit im kommenden Jahr 60 statt 4 Euro Elektrizitätsabgabe.
  • Erneuerbare-Förderkosten: Diese Abgabe wurde zwischen Juli 2022 und Dezember 2024 ausgesetzt. Die Höhe der Abgabe wurde noch nicht veröffentlicht. Orientiert man sich an den Kosten aus 2021, muss bei 4.000 kWh Stromverbrauch mit 118 Euro gerechnet werden.
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Durch Vergleich zu weniger Fixkosten

Der Experte appelliert an die Haushalte, man solle Preise vergleichen. "Wer nicht handelt, bezahlt alleine für Strom im kommenden Jahr bis zu 725 Euro mehr", sagt Spiegelhofer. Der Wegfall der Stromkostenbremse macht sich bei Tarifen über 10 Cent pro kWh bemerkbar. "Die günstigsten Festpreistarife liegen derzeit bei 9,9 Cent pro kWh netto. Durch einen Tarifwechsel kann der Entfall der Stromkostenbremse abgefedert und die Mehrbelastung reduziert werden“, so Experte Spiegelhofer.

Großes Problem: Wir werden die Preissprünge nicht nur daheim spüren. Marcel Haraszti, Chef von Rewe-Österreich (zu seinem Konzern gehören unter anderem Billa, Billa Plus, Bipa, Penny…), sagt zu "Heute": "Werden die Energiepreise mit Anfang 2025 drastisch erhöht, steigen die Energiekosten nicht nur in den Haushalten, sondern auch entlang der gesamten Lebensmittelkette."

Die Auswirkungen werden verstärkt. "Der Lebensmittelhandel ist mehrfach davon betroffen. Nicht nur die Energiekosten in den Märkten steigen, auch jene der Lieferanten." Der Kreislauf ist endlos, denn auch der Lieferant hat wieder Lieferanten. Und auch diese sind von Energiepreisen abhängig.

Das Resultat, so der Rewe-Boss, ist schmerzhaft: "Damit würde die Inflation bei Lebensmitteln erneut angefeuert werden. Ein staatlich induzierter Preisantrieb, vor dem wir eindringlich warnen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ab dem 1. Januar 2025 werden die Preise für Strom und Gas erheblich steigen, was zu Mehrkosten von bis zu 1.000 Euro pro Jahr für Haushalte führen kann.
    • Diese Erhöhung resultiert hauptsächlich aus höheren Netzentgelten und dem Wegfall der Stromkostenbremse, was auch die Lebensmittelpreise durch erhöhte Energiekosten entlang der gesamten Lieferkette beeinflussen wird.
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