Politik

Postenschacherei-Vorwürfe gegen Karmasin

Heute Redaktion
Teilen
Sophie Karmasin
Sophie Karmasin
Bild: Helmut Graf

Schwere Vorwürfe von Mitarbeitern des Familienministeriums gegen Sophie Karmasin! Mehrere Führungsposten sollen zu Unrecht an ihre Vertrauten vergeben worden sein.

In ihrer Freitagsausgabe berichtet die "Presse", dass mehrere Mitarbeiter des Familienministeriums Sophie Karmasin Postenschacherei vorwerfen.

Die Mitarbeiter hätten diesen Vorwurf in einem Schreiben an Bundeskanzler Christian Kern und Präsident Alexander Van der Bellen geäußert.

Laut dem Schreiben, das der "Presse" vorliegt, sollen mehrere Führungsposten an Kabinettsmitarbeiter und Vertraute von Karmasin gegangen sein. Diese Stellen wären nicht etwa nach Qualifikation vergeben worden, sondern klar nach "parteipolitischer Gunst".

"Fährt Seriosität der Bundesverwaltung an die Wand"

"Im Bundesministerium für Familien und Jugend wird durch Bundesministerin Sophie Karmasin eine personalpolitische Besetzungspolitik betrieben, die die Seriosität, Kompetenz und Effizienz der Bundesverwaltung an die Wand fährt und der Lächerlichkeit preisgibt", zitiert die "Presse" einen Auszug des Schreibens.

Von dieser "parteipolitischen Gunst" hätte demnach auch Sektionschefin Bernadett Humer profitiert. "Mit 17. Juli 2017 wurde eine Sektionsleitung bestellt, deren Grundlage eine Stellenausschreibung war, die durch das Fehlen von Fachkompetenz gekennzeichnet war", heißt es in dem Schreiben, das sich auf Humer bezieht.

Humer gilt als engste Vertraute von Karmasin und war ab 2015 die stellvertretende Kabinettschefin der Ministerin.

Keine Ausschreibung von offenen Stellen?

Zudem wird in dem Schreiben auch der Vorwurf erhoben, dass durch die vorzeitige Nationalratswahl nun alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die Mitarbeiter von Karmasin noch schnell versorgt werden.

So hätten Bedienstete ihres Büros Planstellen bekommen, ohne das es überhaupt eine offizielle Stellenausschreibung dazu gegeben hätte und auf die andere Personen schon lange warten.

Das Ministerium hat die Vorwürfe bereits dementiert. Bei internen Besetzungen von Posten sei eine öffentliche Ausschreibung nicht notwendig, so das Ministerium auf Nachfrage der "Presse". Karmasin selbst hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert. (wil)