Burgenland

"Große Angst" – Schlepper-Flucht endet in Wohnsiedlung

Im Burgenland kam es zu einer kilometerlangen Verfolgungsjagd der Polizei mit einem Schlepper, der 14 Personen an Board hatte.

Leo Stempfl
Die Polizei konnte den Schlepper schlussendlich doch noch anhalten. (Symbolbild)
Die Polizei konnte den Schlepper schlussendlich doch noch anhalten. (Symbolbild)
ERNST WEISS / APA / picturedesk.com

Wie "Heute" erfuhr, spielten sich in der Nacht auf Samstag im Burgenland wilde Szenen ab. Ein Schlepper soll mit zahlreichen Flüchtlingen bei Lackenbach bzw. Ritzing (Bezirk Oberpullendorf) die Grenze überquert und sich anschließend eine Verfolgungsjagd mit der Polizei über die S31 bis nach Hornstein geliefert haben.

Insgesamt 14 Geflüchtete sollen sich im Wagen des Verdächtigen befunden haben. Bewohner berichteten von Polizisten, die mit Maschinenpistolen bewaffnet durch Gärten marschierten.

Soldaten wollten Fahrzeug anhalten

Die LPD Burgenland bestätigte den Vorfall kurze Zeit später in einer Presseaussendung. Demnach versuchten Soldaten des Bundesheers gegen 23 Uhr, ein verdächtiges Fahrzeug am Grenzübergang anzuhalten. Der Lenker entzog sich jedoch der Anhaltung und fuhr davon.

Die in der Zwischenzeit verständigte Polizei nahm mit mehreren Streifen die Verfolgung auf. Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug fuhr auf die S 31 auf und weiter in Richtung Eisenstadt bzw. Wien. Im Gemeindegebiet von Hornstein gelang den Polizisten die Anhaltung des Schlepperfahrzeuges.

Die Polizei nahm daraufhin den Verdächtigen, einen 29-jährigen Moldawier, fest. Im Fahrzeug befanden sich insgesamt 14 Migranten (13 Männer mit Staatsangehörigkeit Türkei und ein Mann aus Afghanistan). Alle Personen stellten Asylanträge.

Einsatz bei Vizebürgermeister-Haus

"Das fürchterliche Ereignis hat sich unmittelbar neben meinem Haus abgespielt", schildert der SPÖ-Vizebürgermeister von Hornstein Rainer Schmittl. "Wenn hier mitten in der Nacht Einsatzkräfte vor Ort sind, dann hat man natürlich große Angst. Ich sehe hier auch unseren Bürgermeister gefordert, auf die ÖVP-Bundesregierung einzuwirken, um alle HornsteinerInnen zu schützen, damit so etwas nicht nochmal passiert."

Showpolitik Schuld an Situation

Empört reagieren auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) und SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst: "Dieser dramatische Vorfall zeigt einmal mehr, dass die Showpolitik von ÖVP Kanzler Nehammer und ÖVP Innenminister Karner ohne jegliche Substanz ist, sie haben die Situation nicht im Griff. Kein Wunder, dass die betroffene Bevölkerung verunsichert ist und kein Vertrauen in die Politik der Bundesregierung auch bei diesem Thema hat."

Der Einsatz zeige außerdem, wie dramatisch die Situation rund um Schlepper und Flüchtlinge im Burgenland ist. "Die Bundesregierung ist endlich gefordert hier aktiv zu werden, diese Asylpolitik der Bundesregierung riskiert nicht nur unsere Sicherheit und versetzt die Menschen in Angst und Schrecken." Die Bevölkerung habe die Nase gestrichen voll und wolle endlich Lösungen.

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