Showdown in Vösendorf

Polizeischutz bei Sitzung nach Attacke auf Ortschef

Riesen-Andrang bei der Gemeinderatssitzung nach dem Angriff eines Unbekannten auf Hannes Koza (VP): Die Polizei war zur Sicherheit live dabei.

Polizeischutz bei Sitzung nach Attacke auf Ortschef
Gemeinderatssitzung: Bürgermeister Hannes Koza kam mit blauem Auge
Sabine Hertel

Polit-Showdown am Mittwochabend im Gemeinderat in Vösendorf: Unter Polizeischutz ging die Gemeinderatssitzung im Schloss über die Bühne – am Tag davor war Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) im Park vor dem Gebäude brutal attackiert worden.

Die Sitzung war notwendig geworden, weil die Opposition in der letzten Woche aus dem Gemeinderat auszog. Grund laut der SPÖ: Der von Koza abgewürgte Livestream der Sitzung.

"Nicht weiter Öl ins Feuer gießen"

Kurz vor der Sitzung sprach "Heute" mit Koza: Er wolle die Sitzung jedenfalls "staatstragend anlegen" und nicht weiter "Öl ins Feuer gießen".

Großer Andrang

Der Andrang am Mittwoch war groß. Vor den Eingängen war die Polizei mit Beamten vertreten, im Sitzungssaal selbst waren Beamte in Zivil dabei. Normalerweise sind rund ein Dutzend Zuschauer anwesend – diesmal sicher über 50.

Nach Attacke auf Bürgermeister: Gemeinderatssitzung in Vösendorf

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    Bürgermeister Hannes Koza vor der Gemeinderatssitzung in Vösendorf
    Bürgermeister Hannes Koza vor der Gemeinderatssitzung in Vösendorf
    Sabine Hertel

    "Freue mich über reges Interesse"

    "Ich freue mich über reges Interesse", startete Hannes Koza die Sitzung. Eine ÖVP-Abgeordnete stellte den Dringlichkeitsantrag, den Livestream der Sitzung auszusetzen. Der Grund sei die aufgeheizte Stimmung und bestimmte Gemeinderäte, die die Gemeinde in Verruf bringen würden. Die Opposition stimmte geschlossen dagegen – das reichte aber nicht (die ÖVP regiert absolut). Das sei demokratiepolitisch bedenklich, polterte wiederum die Opposition.

    Um 18.35 Uhr war die Sitzung voll im Gange – mit der Abarbeitung von Dringlichkeitsanträgen. "Körperliche Gewalt ist abzulehnen. Es tut mir leid, was dir passiert ist. Ich hoffe, sie finden den, der dir das angetan hat", sagte eine Vertreterin aus der Opposition in einer kurzen Wortmeldung zwischen den Anträgen. Koza sagte "Danke", zog dann sein Programm weiter durch.

    Am Dienstag war Hannes Koza, wie berichtet, am Heimweg angegriffen worden. "Der Mann schlug mir ins Gesicht und drohte: 'Du wirst die Gemeinderatssitzung am Mittwoch nicht überleben!' Er hat mich abgepasst, es war geplant", so Koza zu "Heute".

    Mit Rapid-Schal unterwegs?

    Viel könne er zu dem Angreifer nicht sagen: Er war vermummt, es könnte sich um einen Rapid-Schal gehandelt haben, der Unbekannte sprach mit heimischem Dialekt und rauer Stimme.

    Bürgermeister Hannes Koza im Gespräch mit "Heute"-Chefreporter Christian Tomsits
    Bürgermeister Hannes Koza im Gespräch mit "Heute"-Chefreporter Christian Tomsits

    Fahndung mit mehreren Streifen

    Eine Fahndung mit mehreren Polizeistreifen verlief negativ. Die Befürchtung eines Jochbeinbruchs bestätigte sich beim Röntgen im Spital nicht, die seelischen Wunden aber wiegen schwerer: "Mit diesem Angriff wurde eine Grenze überschritten." Polizei und Staatsschutz ermitteln jetzt.

    Auf Diversion folgte Wahlsieg

    Wegen Urkundenfälschung kam Koza im März mit einer Diversion davon, bei der vorgezogenen Gemeinderatswahl am 5. Mai legte er dennoch 10,7 % zu, holte die Absolute. Die politische Stimmung war schon vor der Attacke aufgeheizt – alleine heuer gab es 19 Anzeigen gegen Koza.

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      RTL II

      Auf den Punkt gebracht

      • Nach einem brutalen Angriff auf Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) fand die Gemeinderatssitzung in Vösendorf unter Polizeischutz statt.
      • Trotz der aufgeheizten Stimmung und der Opposition, die gegen die Aussetzung des Livestreams stimmte, konnte die Sitzung durchgeführt werden, wobei Koza betonte, er wolle nicht weiter "Öl ins Feuer gießen".
      ct, wes, CW
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