Wien

Polizeieinsatz wegen Mittagsschlaf zieht weitere Kreise 

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer sorgte am Donnerstag mit einer fragwürdigen Aktion für Aufsehen. Nun hat die Stadt reagiert – und Mahrer eingeladen. 

Michael Rauhofer-Redl
Karl Mahrer wollte auf die Situation auf der Mariahilfer Straße aufmerksam machen. Das ist ihm zweifellos gelungen.
Karl Mahrer wollte auf die Situation auf der Mariahilfer Straße aufmerksam machen. Das ist ihm zweifellos gelungen.
Helmut Graf (Archivbild)

Am Donnerstag sorgte ÖVP-Wien Chef Karl Mahrer einmal mehr für helle Aufregung. Weil ein Wiener auf der Mariahilfer Straße ein Schläfchen auf einer Parkbank hielt, verständigte der Politiker vor laufender Kamera die Polizei. Kritik erntete Mahrer u.a. dafür, sich nicht beim Betroffenen nach dessen Gesundheitszustand erkundigt zu haben. 

Warnt immer wieder vor "No-Go-Areas" in Wien: Landesparteiobmann Karl Mahrer (ÖVP)
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Denise Auer

In einem Tweet erklärte die LPD Wien auf Nachfrage, dass ein "Mittagsschlaferl" "kein strafbares Verhalten" darstelle. 

Hilfe für Obdachlose

Mario Dujaković, der Pressesprecher von Wiens Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker, reagierte am Freitag auf den kuriosen Vorfall. Der Hintergrund sei dabei aber ein ernster: Es gebe Menschen in Wien, "die sich in ganz schwierigen Phasen ihres Lebens befinden und Unterstützung brauchen", so Dujaković. Dieser erklärt, dass es in Wien "jährlich 12.500 Menschen in tiefster Not" geholfen werde. 

Stadtrat Peter Hacker besuchte am Freitagvormittag zusammen mit Bezirksvorsteher Markus Reiter und Sucht- und Drogenkoordinator Ewald Lochner das Tageszentrum Obdach  aXXept. "Mit dem Besuch wollen wir Solidarität mit jenen Menschen zeigen, die oftmals in tiefster Not Unterstützung suchen und auch ein herzliches Danke an all die engagierten MitarbeiterInnen aussprechen, die jeden Tag wertvolle Arbeit in diesem Bereich leisten", heißt es. 

Dujaković nutzte seine Ausführungen auf Twitter auch dazu, ÖVP-Boss Mahrer "offiziell" einzuladen, "sich einen Tag lang in einer der vielen Wohnungslosen-Einrichtungen unserer Stadt ehrenamtlich zu engagieren." Ob dieser der Einladung folgen wird, ist allerdings offen. 

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
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