Politikerin ließ sich Auto um 40.000 Euro schenken

Die ehemalige Stabhochspringerin Kira Grünberg, die seit kurzem für die ÖVP im Nationalrat sitzt, hat ein Auto geschenkt bekommen. Soweit, so gut. Im Internet wird jetzt heftig darüber debattiert: Darf sie das annehmen?

Vorab: Der Autohersteller Opel hat ihr ein 170 PS-starkes Gefährt des Modells Insignia überlassen. Hintergrund: Jedes Jahr zum "Tag des Sports" (am 6. April) verlost Opel einen Wagen. Im Jahr 2015 entschied man sich dazu, den Wagen der damals nach einem Trainingsunfall frisch querschnittsgelähmten Grünberg zu schenken.

Schiefe Optik

Die Entscheidung, ob das Auto behindertengerecht umgebaut werden soll, wollte Kira Grünberg aber erst nach ihrer Reha treffen. Deshalb dauerte es bis zum November 2017, bis ihr das (schließlich nicht umgebaute) Auto übergeben werden konnte, erklärt Opel gegenüber "Heute".

Dazwischen wurde die 24-jährige Tirolerin allerdings in den Nationalrat gewählt und ist damit Amtsträgerin, bei denen Geschenkannahmen heikel sein können. Rechtlich allerdings ist alles sauber. Solange nicht versucht wird, das Stimmverhalten mit dem Geschenk zu beeinflussen, sagt Verfassungsrechtler Heinz Mayer im "Kurier". „Abgeordnete dürfen ja auch einen Beruf ausüben – es könnten ja auch Models und Werbetreibende im Nationalrat sitzen", sagt Mayer

"Bin begeistert"

Bei der Übergabe des Wagens durch den Direktor der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Opel Austria, Josef Ulrich, zeigte sich Grünberg jedenfalls beeindruckt von ihrem neuen Auto: "Ich bin begeistert, dass Opel Österreich mich mit einem brandneuen Insignia beschenkt - neben der gewohnte deutschen Qualität überzeugt mich die sportliche Limousine vor allem durch ihre Wertanmutung und technischen Highlights. Darüber hinaus punktet der Opel Insignia bei mir aber auch auf der persönlichen Ebene, denn Opel hat in unserer Familie eine lange Tradition", wird sie zitiert. (red)