Politik

Polit-Beben in Österreich: Kickl nun beliebter als Kurz 

Die österreichische Innenpolitik erlebt turbulente Zeiten. Die Ereignisse der letzten Tage hatten großen Einfluss auf das Image mancher Politiker.

Nicolas Kubrak
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Sebastian Kurz' Beliebtheitswerte sind im Sinkflug. Jetzt ist sogar Herbert Kickl (FPÖ) beliebter.
Sebastian Kurz' Beliebtheitswerte sind im Sinkflug. Jetzt ist sogar Herbert Kickl (FPÖ) beliebter.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Die vergangene Woche war von Hausdurchsuchungen, Chat-Skandalen geprägt und endete schließlich mit dem Rücktritt von Sebastian Kurz (ÖVP) als Bundeskanzler. Diese Vorfälle haben sich auch auf die Meinung der österreichischen Bevölkerung von so manchen Politikern ausgewirkt. Das "Heute"-Politikerranking vom Oktober 2021 spricht eine deutliche Sprache: 

Sebastian Kurz' Beliebtheitswerte sind im Keller. Fast drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass er in den letzten zwei Wochen negativ aufgefallen ist. Der Wert ist sogar schlechter als jener von Herbert Kickl (FPÖ)!

Der Chat-Skandal

Der Grund dafür dürfte klar sein: Am 6.Oktober explodierte eine Polit-Bombe: Nach einer Reihe von Hausdurchsuchungen im Kanzleramt, der ÖVP-Zentrale und beim Medium "Österreich" gelangen brisante Chats an die Öffentlichkeit (mehr dazu HIER). Im Zentrum der Affäre: Sebastian Kurz. Dies löste ein regelrechtes Polit-Erdbeben in Österreich aus. Die nächsten Tage waren geprägt von Diskussionen über Neuwahlen, Koalitionsbrüche und mögliche Rücktritte. Schlussendlich wurde nur Letzteres Realität und Kurz trat am 9.Oktober als Bundeskanzler zurück. Ex-Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) übernahm das Amt.

Die geheimen Chats:

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    Auf 104 Seiten erklärt die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe, die am 6. Oktober schließlich zu Razzien im Bundeskanzleramt und der ÖVP-Zentrale geführt haben.
    Auf 104 Seiten erklärt die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe, die am 6. Oktober schließlich zu Razzien im Bundeskanzleramt und der ÖVP-Zentrale geführt haben.
    zVg

    Schallenberg mit Vertrauensvorschuss, VdB an der Spitze

    Bundespräsident Alexander Van der Bellen führt das "Heute"-Politikerranking klar an. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass seine Performance in den letzten 14 Tagen positiv war. Das ist ein Plus von 19 Prozentpunkten im Vergleich zum letzten Ranking im August. Auch Neo-Kanzler Schallenberg konnte einen Zuwachs verzeichnen. Mittlerweile fällt er 30 Prozent der Österreicher positiv auf (Veränderung zum August: +16). Der letzte Stockerlplatz geht an Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), wessen Performance von 28 Prozent der Befragten als positiv angesehen wurde (+1 im Vergleich zum August).

    Umfragen-Watsche für Kurz, fällt hinter Kickl zurück

    Auf der anderen Seite des Rankings befindet sich Ex-Kanzler Kurz, der ein Minussaldo von 30 Punkten verzeichnete. 71 Prozent gaben an, dass seine Performance der letzten zwei Wochen negativ aufgefallen ist. Damit liegt er sogar hinter FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl, von seiner Leistung waren "lediglich" 55 Prozent unzufrieden. Vor den beiden liegt Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), seine Performance der vergangenen 14 Tage bewerteten 48 Prozent als negativ
    (Saldo: -6).

    Zum "Heute"-Politikerranking - die Rohdaten:

    Das Politikerranking wurde im Auftrag von "Heute" von der Unique Reserach GmbH durchgeführt. Die Umfrage fand zwischen dem 12. und dem 14. Oktober online statt, bei welcher 800 Personen befragt wurden. An der Befragung nahmen alle Österreicher ab 16 Jahren teil. Die maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse beträgt +/- 3,5%.

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View