Niederösterreich
Plus 16 %! So teuer wurden Prämien für Versicherungen
Österreich ächzt unter der Teuerungswelle: Auch Prämien für Versicherungen fürs Kfz, Haushalt, Gesundheit und Co. schossen in die Höhe.
Wegen der hohen Teuerungsrate mussten auch viele Versicherungen ihre Preise anheben, Kunden dürfen beziehungsweise müssen ab heuer teils viel teurere Prämien zahlen.
Wiener Städtische-Generaldirektor Ralph Müller hatte bereits Ende April von Indexanpassungen gesprochen. Sachversicherungen etwa für Fahrzeuge, Eigenheim und Haushalt würden sich heuer voraussichtlich um sechs bis sieben Prozent verteuern.
Doch einige aktuelle Beispiele zeigen, dass sechs bis sieben Prozent teils erheblich zu tief gegriffen sind. Ein 46-jähriger Angestellter aus NÖ zahlte zuletzt knapp 155 Euro für seine Haushaltsversicherung. Heuer muss er knapp 180 Euro Jahresprämie löhnen. Ein Plus von über 16 Prozent! (siehe auch Bilderserie).
Eine 44-jährige Pädagogin aus dem Weinviertel muss statt knapp 21 Euro im Monat für die Haushaltversicherung plus Hundehaftpflichtversicherung auf den ersten Blick nur geringfügig mehr zahlen. Heuer zahlt sie über 23 Euro monatlich, ein Plus von über 11 Prozent oder immerhin 27,60 Euro im Jahr. Oder eine 34-jährige Angestellte aus NÖ zahlt jetzt für ihre private Krankenversicherung 119 Euro statt 107 Euro. Ein Plus von über 11 Prozent oder 144 Euro im Jahr.
B&K-Chef erklärt Anstieg
Versicherungsmakler Norbert Stockinger, Geschäftsführer des renommierten Maklerbüros BUK Eurofinanz Benischek GmbH aus Traismauer (Standort ist dort seit Jahrzehnten, Anm.) erklärt die teils massiven Prämienanhebungen schlüssig wie folgt: "Die Prämien sind im letzten Jahr durchschnittlich um rund acht Prozent gestiegen. Grund dafür sind die gestiegenen Reparaturkosten bei den Kfz-Werkstätten sowie die enorm gestiegenen Bau- und Reparaturkosten bei Immobilien."
Ein Prämienvergleich lohnt sich auf jeden Fall: Denn viele Kunden haben alle Versicherungen bei einer Anstalt, zahlen zwar für eine Sparte wenig, für eine andere Sparte indes einen sehr hohen Preis. Ein Makler kann beispielsweise Haushaltsversicherung, Unfall-, Kfz- und Rechtsschutzversicherung von vier verschiedenen Versicherern offerieren. Was viele übersehen: Eine Kfz-Rechtsschutz und Haftpflichtversicherung bei ein und demselben Versicherer ist oft ein Nachteil wegen des drohenden Interessenskonfliktes. Ein Spezialversicherer ist gegenüber dem Mehrfachversicherer klar im Vorteil.