Gläubiger fordern Millionen

Aus für Billig-Schnitzel – nächste Kika/Leiner-Pleite

Mit dem Ende der Gastro-Töchter des Kika/Leiner-Konzerns endet nun auch deren beliebtes Essens-Angebot. Über 150 Dienstnehmer fordern ihre Löhne.
Aram Ghadimi
21.01.2025, 15:52

Es wird vielen Fans ungut aufstoßen, war es doch eigentlich geplant, wenigstens die beliebte Gastro-Schiene der Kika/Leiner-Gruppe noch am Leben zu halten. Der Möbelkonzern wird mit Ende Jänner 2025 Geschichte sein, die letzten 17 Filialen werden dann geschlossen werden – XL-Schnitzel adé.

Davon betroffen sind aber auch rund 1.350 Dienstnehmer, die ihren Job verlieren. Zumindest 300 Mitarbeiter, so lautet ein aktueller Grundsatzbeschluss der niederösterreichischen Landesregierung, sollen durch eine sogenannte Arbeitsstiftung mehr Unterstützung erhalten.

Die Hälfte der dafür notwendigen 1,5 Mio. Euro soll aus Landesmitteln kommen, während das AMS Niederösterreich die andere Hälfte übernehmen soll.

Das Billigriesenschnitzel um 4,45 Euro

An der Schnitzelfront sah es rosiger aus. Es gab Sanierungspläne für die beiden Möbelkonzerntöchter LeiKi Gastro Alpha und Beta. Zuletzt war ihr Billigangebot an Essen beliebter als die Möbel.

In der Happy Hour, an fünf Tagen der Woche, jeweils von Montag bis Freitag ab 14:30 Uhr, gab es Billigriesenschnitzel nach "Wiener Art" – Huhn oder Schwein mit Kartoffelsalat, um 4,45 Euro. Und wer vom Billigangebot nicht genug bekam, konnte sich am Samstag ab 9 Uhr beim All-you-can-eat-Frühstücks-Buffet, begleitet von Heißgetränk, Sekt und Orangensaft, für 5,90 Euro den Bauch vollschlagen.

Zur Erinnerung: Weihnachten 2017 war ausgerechnet, der sich mittlerweile selbst in Bankrott befindliche, René Benko als Käufer der schwer angeschlagenen Möbelkette angetreten.

Mit der Hilfe von Sebastian Kurz, der ihm trotz eines Feiertags und Urlaubs des Amtsleiters das Amt aufsperren ließ, sicherte sich Benko zunächst das "Filetstück" der Kika/Leiner-Gruppe, in Form des historischen Leiner-Kaufhauses auf der Wiener Mariahilfer Straße.

2018 kaufte Benko die Kette für 430 Millionen Euro, sicherte sich die Immobilienwerte und kündigte rund 1.000 Mitarbeiter. Nur Monate später verkaufte er die Immobilien mit sattem Gewinn. Rund 200 Millionen Euro, landeten bei Benko, während das operative Geschäft von Kika/Leiner zu diesem Zeitpunkt in 132 Millionen Euro Schulden versank.

Auch Rettung der Schnitzel vom Tisch

Am 30. Dezember 2024 war dann das Ende der Gastro-Tochtergesellschaften besiegelt, als mittels Beschlüssen die Schließung der beiden schuldnerischen Unternehmen angeordnet wurde.

Mit 21. Jänner 2025, stehen 199 Gläubigerforderungen im Raum, 150 davon stammen von Dienstnehmern, die ihre ausstehende Löhne und Gehälter fordern, schreibt der Alpenländischer Kreditorenverband in einer aktuellen Aussendung. Bis dato seien Forderungen von 4,5 Millionen Euro eingegangen.

{title && {title} } agh, {title && {title} } Akt. 21.01.2025, 17:57, 21.01.2025, 15:52
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