Gesundheit
Plattform schult Gemeinden im Umgang mit Demenzkranken
Die neue Online-Plattform "Demenz Aktivgemeinde" soll nun Gemeindemitarbeiter im Umgang mit dementen Personen sensibilisieren und aufklären.
In Österreich leiden 145.000 Menschen an Demenz und die Tendenz ist nach wie vor stark steigend. Für die Betroffenen und ihre Familien sind die ersten Ansprechpersonen oftmals die Mitarbeiter in den öffentlichen Einrichtungen ihrer Gemeinde. Um genau diese Mitarbeiter zu sensibilisieren, arbeitete das Innenministerium in Kooperation mit der Donau-Uni Krems die Online-Lernplattform "Demenz Aktivgemeinde" aus. Diese wurde am Dienstag präsentiert.
Das Projekt kam durch den "Einsatz Demenz" ins Rollen, bei dem Polizisten online über den Umgang mit dementen Personen geschult wurden. "Die Polizei ist oft die erste Ansprechperson, etwa wenn eine Person im Supermarkt vergisst zu zahlen", sagte Helmut Tomac, Generalsekretär des Innenministeriums. Seit 2016 sind österreichweit 245 Polizeidienststellen offiziell als "demenzfreundlich" ausgezeichnet worden.
Das Konzept von "Einsatz Demenz" wurde nun für alle Gemeindemitarbeiter umgestaltet. Dabei sollen sie nicht nur im Umgang mit Demenzkranken, sondern auch mit deren Angehörigen geschult und sensibilisiert werden, sagte der Generalsekretär des Städtebunds, Thomas Weninger. Das Online-Tool steht allen Dienststellen offen. Wissen über Demenz sei schließlich die Voraussetzung für eine "wertschätzende Grundhaltung" gegenüber den Erkrankten, betonte Stefanie Auer von der Donau-Uni Krems.
Walter Leiss, Generalsekretär des Gemeindebunds, unterstrich zudem, dass es generell eine starke Rolle spielen würde, Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen. Ziel ist es, dass der Betroffene möglichst lange aktiv am Leben teilhaben kann. Hier sei zentral, dass die eingebundenen Personen auch wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.