Wien
700 € pro Klasse – Mehr Workshops an Wiens Schulen
Ab Herbst gibt es an Wiener Pflichtschulen ein Budget für Workshops. Die kostenpflichtigen Kurse können über eine neue Webplattform gebucht werden.
Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) gibt es aktuell eine "extreme Ungleichheit", welche Schulen Workshop-Angebote nutzen. Volks- und Mittelschulen hatten bisher kein Geld dafür, Eltern mussten zahlen. Unter dem Titel "Wiener Bildungschancen" sollen Schulen die Workshops nun über eine Wettplattform buchen können.
700 Euro pro Klasse für Workshops
Günstige oder gratis Angebote gäbe es zwar, seien aber immer schnell ausgebucht, so Vucko Schüchner von WIENXTRA. "Gerade an Schulen, wo es viele Problemlagen gibt, werden den Kindern hier Erlebnisräume eröffent", so Schüchner. Durch solche Angebote könnten sich Kinder entwicklen, es sei auch gut für die Klassengemeinschaft.
Das Budget beginnt mit vier Millionen Euro, pro Klasse also etwa 700 Euro. Das würde etwa zwei Workshops finanzieren. Gerade für sogenannte Brennpunktschulen dürfte das Angebot von Nutzen sein. Denn gerade für solche Schulen brauche es mehr Unterstützung, beton Wiederkehr.
Bewerbungen für Anbieter ab 11. April
279 Schulen wurden bei der Entwicklung des Projekts eingebunden. Eine Befragung ergab, dass die größten Hürden für die Nutzung von externen Angeboten die Kosten und der Aufwand seien. Die Schulen erhoffen sich durch die Workshops ergänzendes Wissen und eine Entlastung der Lehrer. Beliebte Themen sind Gewaltprävention oder psychische Gesundheit.
Thematisch soll das Angebot breit gefächert werden, egal ob Berufsorientierung oder Antirassismus-Programme. Die Schüler sollen aktiv teilnehmen. Klassenbudgets können gebündelt werden damit man zum Beispiel ein Projekt über ein Semester hinweg abhalten kann.
Bewerbungen für die Plattform sind ab 11. April möglich. Ein Fachgremium aus Vertretern der MA 13, der Bildungsdirektion, des LandesElternVerband, des Kinderschutzzentrums und anderen Organisationen hat die Mitmachkriterien erarbeitet. Ziel ist es, dass nur seriöse Anbieter ein Teil der Wiener Bildungschancen sind. Sie müssen pädagogische Haltung, Bildungsauftrag, und Maßnahmen für Qualitätssicherung und Kinder- und Jugendschutz transparent darlegen.