Niederösterreich
Platsch! Klosterneuburg erhöht Wasserkosten um fast 25%
Auch Gemeinden stöhnen unter den Teuerungen. Die Stadt Klosterneuburg erhöht deshalb die Wasserbezugsgebühr um knapp ein Viertel.
So manch' Klosterneuburger verschluckte sich wohl kürzlich beim liebevoll mit kalkhaltigem Klosterneuburger Wasser gekochten Morgenkaffee. Denn ein Informationsschreiben der Stadtgemeinde flatterte in die Postkästen der knapp 14.000 Haushalte.
Doppelte Kosten für Wasserzähler
Aufgrund der globalen Preissteigerungen auf dem Energie- und Rohstoffsektor sei es, um den Gebührenhaushalt weiter decken zu können, unumgänglich, die Wasserbezugsgebühr zu erhöhen, heißt es in dem Schrieb.
1,73 Euro netto pro Kubikmeter kostete Wasser bisher. Künftig werden es 2,13 Euro netto sein. Das ist eine Preissteigerung von 23 Prozent, also knapp einem Viertel. Auch die Bereitstellungsgebühr für die Wasserzähler wird von 7,50 auf 15 Euro verdoppelt.
Das Problem, das die Stadt konkret hat: Bis zum Jahr 2030 sind einige Projekte innerhalb der Wasserversorgung geplant, darunter ein Brunnen-Neubau, die Erweiterung von Versorgungsleitungen, Erneuerungen von Hochbehältern, neue Pumpwerke sowie die Vorbereitungen für die Notstromversorgung der Wasserversorgung bei Blackout. Und das kostet Geld. Seit der Inflations-Explosion um einiges mehr, als eigentlich gedacht.
"Um die technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des marktbestimmten Betriebes Wasserversorgung auch weiterhin zur Zufriedenheit der Klosterneuburger Bevölkerung erfüllen zu können, ist eine Erhöhung der Wassergebühr unumgänglich", fasst es Herbert Preisl, Leiter der Wasserversorgung der Stadtgemeinde Klosterneuburg, zusammen.
Enthärtungsanlage kommt nicht
Das Großprojekt, mit dem die ÖVP vor der Gemeinderatswahl geworben hat – eine Trinkwasser-Enthärtungsanlage – wurde indes temporär begraben. "Da der Prozess zur Enthärtung des Klosterneuburger Trinkwassers einen sehr hohen Energiebedarf benötigt und zusätzlichen Wasserschwund bedeuten würde, können die Studien und Planungen aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen derzeit nicht umgesetzt werden", heißt es dazu. Die Kosten für das Betreiben einer solchen Anlage hätten sich binnen kürzester Zeit verdoppelt.
Laut FPÖ kämen die Erhöhungen zu einer echten "Unzeit". Es wurde eine Staffelung vorgeschlagen. "Beispielsweise könnten die ersten 10 Kubikmeter zu einem begünstigten Tarif, die nächsten 20 Kubikmeter zu einem Normaltarif und alle darüber hinaus verbrauchten Wassermengen zu einem erhöhten Tarif abgegeben werden. Damit würde das Anfüllen eines Swimmingpools jedenfalls teurer, hingegen der Wasserverbrauch für Kochen und Körperpflege billiger", so die Überlegung der Freiheitlichen.
Der Beschluss im Gemeinderat ist jedenfalls bereits durch, ab 1. Juli 2023 sollen die neuen Preise – ohne Staffelung – gelten.