Politik
Plastikpfand fix! Flaschen und Dosen bis 30 Cent teurer
In Österreich kommt ein Pfandsystem auch für PET-Flaschen und Dosen. Die Supermärkte sind an Bord, auch die Wirtschaftskammer. Alle Details.
Umweltministerin Leonore Gewessler hat einen Lauf. Klimaticket, Steuerreform, nun Pfandsystem in weniger als zwei Wochen unter Dach und Fach gebracht. Nicht übel! Die vielleicht schwerste Geburt: das Pfandsystem für Dosen und Plastik. Jahrelang wurde darum gerungen. Nun steht die Einigung, sie soll Freitag präsentiert werden, erfuhr "Heute". Der Pakt:
Start 2025
Das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) wird novelliert. Spätestens ab 2025 soll es im gesamten Lebensmittelhandel ein Recycling-System geben.
Diskonter dabei
Bisher konnte man bei Hofer, Lidl oder Penny Glasflaschen nicht zurückgeben. Das ändert sich jetzt. Auch die Diskonter machen mit. Die Folgen:
Pfand auf Mehrweg
Glasflaschen konnte man in vielen "klassischen" Supermärkten schon jetzt zurückgeben, die Behältnisse werden wiederbefüllt, also weiterverwendet. In Zukunft sind alle dabei, in allen Supermärkten (auch bei Diskontern) wird man Mehrwegverpackungen kaufen und zurückgeben können.
Pfand auf Einweg
Einweggebinde (PET-Flaschen, Dosen) werden nur einmal verwendet, dann weggeworfen – ein Umwelt GAU. In Zukunft sollen Händler leere Verpackungen zurücknehmen, auch wenn die Getränke anderswo gekauft worden sind. Neue Automaten kommen.
20 Cent Pfand
Ab 2025 könnte die Dose Energy-Drink oder die Plastikflasche eines Softdrinks um 20 bis 30 Cent mehr kosten. Das Geld bekommen die Konsumenten bei Rückgabe retour. Weitere Regeln Im AWG soll ein verbindliches Mehrwegangebot bei Getränken in Supermärkten, ein Verbot bestimmter Einwegplastikprodukte, ein Importverbot vermischter Industrieabfälle und eine Verlagerung von Abfalltransporten auf die Schiene fixiert werden.
Das Ministerium wollte sich am Dienstag gegenüber "Heute" nicht äußern.