Politik
"Plan umgesetzt" – Ex-Lobbyist belastet Strache schwer
Ex-Lobbyist Peter Hochegger packte am Donnerstag in einer TV-Sendung über hochbrisante Themen rund um den Ibiza-Komplex aus.
Der Ibiza-Skandal jährt sich in der kommenden Woche zum vierten Mal. Welche Lehren haben Politik, Justiz und Medien seither gezogen? Und welche müssen noch folgen? Darüber diskutierte Michael Fleischhacker beim gestrigen "Talk im Hangar-7" in einer hochkarätig besetzten Runde u.a. mit dem verurteilten Ex-Lobbyisten Peter Hochegger und Johann Pauer, bis Ende 2022 Anwalt von Heinz-Christian Strache.
Unter dem Titel "Korrupt, verhabert, vernadert: Was bleibt vom Ibiza-Skandal?" diskutierte Michael Fleischhacker beim gestrigen "Talk im Hangar-7" mit seinen Gästen über die Folgen des Ibiza-Videos, dessen Erscheinung sich in der kommende Woche zum bereits vierten Mal jährt.
Plan mit Strache umgesetzt
Für Brisanz sorgte dabei allen voran Hochegger, der mit seinen Äußerungen insbesondere Teile der Politik schlecht aussehen ließ. So sagte er aus, dass er Novomatic "einen Plan geschrieben" habe, "wie sie die Politik übernehmen kann". Dieser sei dann zusammen mit dem früheren FPÖ-Chef und kurzzeitigen Vizekanzler Heinz-Christian Strache umgesetzt worden. Ihm selbst sei es darum gegangen, bei den Kunden gut dazustehen. "Ich wurde gierig und habe die Grenzen, die ich überschritten habe, nicht mehr gesehen", so Hochegger.
Zur Veröffentlichung des Ibiza-Videos erklärte Hochegger, dass dieses als "Schlüsselloch auf das Korruptionsbiotop" fungiert habe. Er selbst sei "Teil des Biotops" gewesen. Dass ihm möglicherweise ein erneuter Haftantritt droht, sieht Hochegger gelassen. "Ich weiß, wie es im Gefängnis ist, daher blicke ich dem nicht mit Sorge entgegen".
Straches Ex-Anwalt Johann Pauer gesteht zwar "ein Problem der Verhaberung" ein, weswegen Österreich ein "sehr modernes Antikorruptionsgesetz" brauche. Gleichzeitig sieht er im Fall Strache eine "massive Vorverurteilung" durch die Medien. Diese müssten sich diesen Vorwurf gefallen lassen. Insgesamt kritisiert Pauer, dass anonyme Anzeigen "einen Überhang genommen" hätten. Die Staatsanwälte würden damit regelrecht "zugemüllt" werden. Auch, dass ein Smartphone ohne richterliche Genehmigung möglich sei, missfällt dem Juristen, der diesen Umstand als "Wahnsinn" bezeichnet.