Direktor packt aus

Pics beim Umziehen – Handys in Schulen sind ein Problem

Mobbing, Nacktaufnahmen, TikTok-Trends: Viele Lehrer halten Smartphones im Unterricht für sehr bedenklich. "Heute" hat mit einem Direktor gesprochen.

Johannes Rausch
Pics beim Umziehen – Handys in Schulen sind ein Problem
"Wir Lehrer haben nur sehr begrenzt Einblick in diese Welt", berichtet Christian Rad, Direktor des BRG Traun.
GMR-Foto, Google

Unlängst klagte eine Lehrerin aus dem Großraum Linz, die anonym bleiben wollte, ihr Leid über die schockierenden Zustände an einer Neuen Mittelschule. "Mühsam sind die Handys vor allem dann, wenn Kinder in Fächern wie Kochen oder Turnen das Smartphone dabei haben, zum Beispiel in der Garderobe", erklärte sie gegenüber der Redaktion. Dann würden sie auch heimlich Bilder von Schulkollegen oder Lehrkräften machen, die "unvorteilhaft" seien.

Schlimmer noch: Diese Aufnahmen würden dann sogar bearbeitet im Internet gepostet werden, berichtete die verzweifelte Pädagogin. "Es ist durchaus schon passiert, dass zu diesen Fotos dann obszöne Dinge dazugezeichnet werden. Das ist natürlich wahnsinnig unangenehm für alle Betroffenen." Jetzt liefert ein Direktor einen ähnlichen Befund.

"Wir Lehrer haben nur sehr begrenzt Einblick in diese Welt", erklärt Christian Rad, Direktor des BRG Traun (Bez. Linz-Land) im "Heute"-Gespräch. "Das ist ein Riesenproblem", so der Schulleiter.

"In der Altersgruppe zwischen 10 und 14 ist Mobbing auf Social Media wirklich problematisch. Für diese Schüler übt das noch viel mehr Druck und Reiz", berichtet der Direktor.

In der Altersgruppe zwischen 10 und 14 ist Mobbing auf Social Media wirklich problematisch. Für diese Schüler übt das noch viel mehr Druck und Reiz aus.
Christian Rad
Direktor BRG Traun

Rad bezeichnet den verpflichtenden Gegenstand Digitale Grundbildung als eine "ganz wichtige Begleitung": "Ohne dieses Schulfach wäre es meiner Meinung nach verantwortungslos, Kindern ein Handy in die Hand zu drücken."

"Ernstzunehmend"

"Mobbing auf Social Media und Handysucht sind derzeit ein sehr großes Thema, das ernst zu nehmen ist", sagt Katharina Renner-Spitzbart gegenüber der Redaktion. Sie ist Leiterin der Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst bei der Bildungsdirektion. "Auf TikTok gibt es viele Trends und Challenges mit fragwürdigem Inhalt, die sehr schnell wechseln. Mann kann das mit Wellen vergleichen", so Renner-Spitzbart.

Katharina Renner-Spitzbart leitet die Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst bei der Bildungsdirektion.
Katharina Renner-Spitzbart leitet die Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst bei der Bildungsdirektion.
Christian Renner

Bei Nacktaufnahmen handle es sich um "traurige Einzelfälle": "Dieses Phänomen ist leider nicht neu, solche Vorfälle gibt es schon seit weit über zehn Jahren." Was rät die Expertin betroffenen jungen Frauen? "Bei aller Scham und Peinlichkeit sollten sie Unterstützung von erwachsenen Vertrauenspersonen holen."

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Schulen schlagen Alarm wegen des "Riesenproblems" mit Handys im Unterricht, da Schüler Fotos beim Umziehen machen und Mobbing betreiben
    • Ein Direktor betont die Bedeutung der digitalen Grundbildung und warnt vor den Risiken von Social Media und Handysucht, während die Leiterin der Schulpsychologie und des Schulärztlichen Dienstes betroffenen jungen Frauen Unterstützung von erwachsenen Vertrauenspersonen empfiehlt
    JR
    Akt.