Wegen Diebstahls musste eine rumänische Pflegerin auf die Anklagebank, zeigte sich dabei uneinsichtig und erbost. „Erst hilft sie mir, dann steht die Polizei da und nun sitze ich vor Gericht", verstand die 28-jährige Rumänin vor Gericht in Krems die Welt nicht mehr.
Sie habe nur einen Fehler begangen, beteuert sie, den Angehörigen der Waldviertlerin die Geldgeschenke verschwiegen zu haben. „Aber sie hat mich ja darum gebeten, deshalb habe ich nichts gesagt. Und ich weiß doch, dass ich gefilmt werde bei Behebungen", so die Angeklagte aufbrausend.
Ganz anders sah dies die 89-Jährige, das Opfer wurde per Video zum Prozess geschaltet und erklärt: „Ich kann mir doch bei meiner kleinen Pension doch keine Geldgeschenke leisten. Oft helfen mir die Kinder aus. Ich würde einer fremden Person nie meine Bankomatkarte samt Code überlassen. Finanzielles erledigt mein Sohn, auch Einkäufe erledigen meine Kinder. Ich habe ihr nie Geld geschenkt. Sie hat es doch in einem Chatverlauf mit meiner Tochter zugegeben, dass es ihr leid tut und sie das Geld zurückgeben wird.“
Schlussendlich wurde die bislang unbescholtene Pflegerin für schuldig befunden und zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt. Weiters muss sie dem Opfer 1.000 Euro zurückzahlen. Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig.