Steiermark
Pferd ging auf Corona-Demo, Besitzerin vor Gericht
Tierquälerei-Prozess nach einer Corona-Demo! Ein Protestspaziergang mit ihrem Pferd brachte eine Steirerin vor Gericht.
Dunkler Moment für eine Teilnehmerin eines "Lichterspaziergang" in Gleisdorf (Stmk.): Da sie mit ihrem Pferd an der Corona-Protestveranstaltung teilgenommen hatte, fand sie sich am Dienstag vor Gericht in Graz wieder. Der Vorwurf: Tierquälerei.
Ein Polizist, der bei dem "Spaziergang" im Einsatz war, hatte das Tier und ein weiteres Pferd – dessen Besitzerin fehlte entschuldigt – bemerkt und Anzeige erstattet. "Hunderte Demos hab' ich erlebt, aber Pferde waren noch nie dabei. Lärm aus den Lautsprechern, Blaulichter – mir taten die Tiere leid", so der Beamte laut "Kleiner Zeitung".
Hochgradige Stressbelastung?
Litt die 27-jährige Stute während des Demo-Marsches? Die Pferdebesitzerin stritt dies vor Gericht kategorisch ab. "Ich kenne sie seit 18 Jahren und weiß, was ich ihr zumuten kann", so die Frau. Anders sah dies die Staatsanwaltschaft: "Optische und akustische Reizerlebnisse führten zu einer hochgradigen Stressbelastung", so die Anklage.
Warum man überhaupt ein Pferd auf eine Demo nimmt, das Tier werde ja nichts gegen Corona haben, so die Richterin. "Andere nehmen halt ihren Hund oder Traktor mit", zuckte die Angeklagte mit den Achseln. Jedenfalls sei ihr Pferd Turniere gewöhnt und der 2,7 Kilometer lange "Lichterspaziergang" kein Problem gewesen, da man regelmäßig 30 Kilometer lange Ausritte unternehme.
Freispruch im Zweifel
Schlussendlich sah die Vorsitzende keine ausreichenden Belege für den Vorwurf der Tierquälerei. "Nur weil einem ein Tier leid tut, ist es noch keine Tierquälerei. Und Sie waren sicher nicht daran interessiert, Ihrem Pferd weh zu tun", so die Richterin – Freispruch!