Österreich-News
Personalnot in Spitälern – fast 2.800 Betten gesperrt
Der Pflegemangel in den Krankenhäusern spitzt sich zu. In Österreich sind derzeit 2.775 Spitalsbetten gesperrt.
Die Corona-Pandemie ist vorbei, die Lage in den Spitälern entspannt sich aber nicht. Der Personalmangel im Gesundheitswesen spitzt sich immer weiter zu. Österreichweit sind derzeit 2.775 Spitalsbetten gesperrt, berichtet das "Ö1-Mittagsjournal".
"Beunruhigende Zahlen"
Reinhard Waldhör von der Gesundheitsgewerkschaft spricht von einem "Notstand" und "beunruhigenden Zahlen". Das seien weit mehr als im AKH allein zur Verfügung stehen, erklärten die Gewerkschaften GÖD und younion bei einer Pressekonferenz. Laut Statistik Austria sind insgesamt in Österreich 62.000 Spitalsbetten vorhanden.
Spitalsgipfel gefordert
Die Gewerkschaften fordern einen "Spitalsgipfel" von der Regierung. Den größeren Krankenhäusern fällt es immer schwerer, das Personal zu halten.
2.200 Pflegekräfte fehlen derzeit, 700 offene Stellen wurden gezählt, das erhöht Arbeitsbelastung enorm. Seit der Pandemie gebe es kaum noch Dienstplansicherheit, schildern Personalvertreter.
Wie Reinhard Waldhör im "Ö1-Mittagsjournal" erklärt, müsse das Personal entlastet werden. Und die Dienstplanstabilität sei ein wesentlicher Faktor. Er fordert, dass jene Dienste, die am schwierigsten sind, also Nacht- und Wochenenddienste mit einem finanziellen Pflaster zu versehen.
"Sind an Punkt angelangt, wo es sich einfach nicht mehr ausgeht"
"Wir sind an einem Punkt angelangt, wo es sich einfach nicht mehr ausgeht. Dabei stehen wir erst am Anfang, die Pensionierungswelle der Babyboomer steht gerade erst an", so der Gewerkschafter.
Das Gesundheitsministerium lehnt einen Gipfel ab. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) verwies auf die Pflegereform.