Politik
Pensionisten wollen 10 Prozent mehr – Plakolm dagegen
Die Verhandlungen über die Pensionserhöhung haben begonnen. Pensionisten fordern zehn Prozent. Bei Claudia Plakolm stößt das auf wenig Verständnis.
Für Sozialminister Johannes Rauch (63) ist es eine Premiere, aufseiten der Pensionisten verhandeln zwei Polit-Veteranen: Peter Kostelka (76) und Ingrid Korosec (81). Der Präsident des Pensionistenverbandes hatte schon im Vorfeld klargemacht, dass er sich mit 5,8 Prozent (durchschnittliche Inflation von August 2021 bis Juli 2022, Anmerkung) nicht abspeisen lässt. Dementsprechend ging er mit der Forderung nach zehn Prozent in die Gespräche: "Meine Unterkante ist die Oberkante des Ministers."
Rauch hatte von acht bis zehn Prozent Plus gesprochen. Korosec wiederum fordert ein "umfangreiches Pensionistenpaket" zur Abdeckung der realen Teuerung. Neben voller Inflationsabgeltung brauche es für niedrige Pensionen und "besonders" den Mittelstand Sonderzahlungen. Abhängig sei deren Höhe von einer Teuerungsbremse durch Maßnahmen der Regierung, etwa im Gas- und Strombereich.
Untere Pensionen im Fokus
Die erste Gesprächsrunde dauerte dann rund eine Stunde. "Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen innerhalb der Regierung alle Forderungen diskutieren und entsprechende Lösungen verhandeln", sagte Rauch danach zu "Heute". Für ihn sei klar, dass man aufgrund der aktuellen Teuerungen vor allem untere Pensionen stärker entlasten müsse. Dafür werde er sich weiter einsetzen. Konkrete Zahlen nannte der Minister nicht. In der zweiten Septemberwoche soll es weitere Gespräche geben, damit die Erhöhung mit 1. Jänner in Kraft treten kann. Einen von Kostelka geforderten Vorgriff lehnte Rauch ab.
Video: "Heute"-Talk mit Plakolm
Zehn-Prozent-Forderung "ist deplatziert"
Auf wenig Verständnis stoßen die Forderungen der Pensionisten bei Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP): "Auf kleine Pensionen mehr als die gesetzlich vorgesehenen 5,8 Prozent draufzulegen ist in Ordnung. Bei Pensionen von 5.000 Euro und mehr nochmals zehn Prozent zu verlangen, ist aber völlig deplatziert. Damit verprassen wir unnötig Budget, das uns zukünftig fehlen wird", sagt die ÖVP-Politikerin im Gespräch mit "Heute".