Politik

Pensionen steigen um 9,7 % – Seniorenrat will noch mehr

Die Pensionen werden im kommenden Jahr um 9,7 Prozent steigen. Der Seniorenrat fordert aber noch mehr Geld.

Heute Redaktion
Pensionisten und Pensionistinnen in Österreich dürfen sich im kommenden Jahr über mehr Geld freuen
Pensionisten und Pensionistinnen in Österreich dürfen sich im kommenden Jahr über mehr Geld freuen
Getty Images/iStockphoto

Die Pensionen steigen in Österreich 2024 um 9,7 Prozent. Das ergibt sich aus der Durchschnittsinflation der letzten zwölf Monate. Zur Erhöhung der Pensionen werde es noch Gespräche geben, kündigte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Freitag an.

Seniorenrat fordert zusätzliche Erhöhungen für bestimmte Gruppen

In den vergangenen Jahren hat die Regierung noch etwas draufgelegt. Das haben ÖVP und Grüne für 2024 aber ausgeschlossen. Der Seniorenrat fordert zumindest für bestimmte Gruppen noch zusätzliche Einmalzahlungen. Die Neos warnen für den steigenden, hohen Kosten des Pensionssystems.

Das Plus von 9,7 Prozent wird laut Regierung rund 6,4 Milliarden Euro kosten. Rauch sprach von einer "hohen Belastung für das Bundesbudget". Aus Sicht des Seniorenrates reichen die 9,7 Prozent aber nicht aus. Die Begründung: Bereits seit dem Vorjahr müssten Pensionisten und Pensionistinnen die hohe Teuerung schultern.

"Ein System, dass alle entsprechend trifft, gibt es nicht"

Wie Peter Kostelka, Präsident des SPÖ-Pensionistenverbands betonte, müssten die Zusatzkosten abgegolten werden. Heuer gab es ein Plus von 5,8 Prozent und Einmalzahlungen von bis zu 500 Euro. Konkret fordert Kostelka zusätzliche Erhöhungen für Pensionen von 1.400 bis 1.700 Euro.

Christine Mayrhuber, WIFO-Pensionsexpertin und Ökonomin, erklärte im "Ö1-Morgenjournal", dass man bei der Thematik genauer hinschauen müsse: "Es gibt unterschiedliche Pensionshöhen in Österreich. 52 Prozent der Frauenpensionen sind sehr gering mit weniger als 1.000 Euro im Monat. Auf der anderen Seite gibt es höhere Pensionen. Ein System, dass alle entsprechend trifft, gibt es nicht."

Man brauche laut ihren Angaben eine spezielle Berechnung der Inflation für Pensionshaushalte, da die Konsumneigung hier hoch sei.

Sehr hohe Belastung für das Staatsbudget

Mayrhuber spricht von einem "klassischen Zielkonflikt". Es gehe einerseits um die Kaufkraftabgeltung der Pensionen, auf der anderen Seite hat das Pensionssystem einen starken sozialpolitischen Fokus. 

Die Finanzierung sei in jedem Fall eine sehr hohe Belastung für das Staatsbudget. "Die Löhne der aktiv Beschäftigten entwickeln sich weniger dynamisch und die Pensionen legen deutlich stärker zu. Hier ist Finanzminister gefordert, denn es gebe wieder einen klassischen Zielkonflikt im Budgetbereich", so Mayrhuber.

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