Eine alpine Legende stirbt: Pro Jahr verliert die Pasterze am Fuß des Großglockners wegen der Klimaerwärmung bis zu zwei Meter Eisdicke. Noch ist die Pasterze Österreichs größter Gletscher – aber vermutlich nicht mehr lange, warnt die Geosphere Austria vor dem ersten "Welttag des Gletschers" am 21. März.
Fakt ist: Das Resultat dieser heimischen Klimawandel-Folge wird ein Umschreiben der österreichischen Schulbücher notwendig machen.
Das Jahr 2025 wurde von der UNO zum "Internationalen Jahr zur Erhaltung der Gletscher" erklärt. Und da sieht es vor allem für den unteren Teil der Pasterze nicht gut aus. "Der untere Gletscherteil der Pasterze, also die markante Gletscherzunge, wird bis 2050 verschwinden", sagt Glaziologe Bernhard Hynek.
Lediglich die höheren Gletscherbereiche der Pasterze könnten noch länger bestehen – allerdings "in stark verkleinerter Form", heißt es.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird die Längen-Änderung der Pasterze regelmäßig vermessen, seit 45 Jahren auch die Masse. Dafür werden an mehreren Stellen Eis-Abschmelzung und Schneehöhe festgestellt.
Viel Schnee im Winter bringt den Gletschern zwar einen ordentlichen Zuwachs an Masse, aber für die langfristige Entwicklung der österreichischen Gletscher ist die Witterung im Sommer wichtiger. "Entscheidend ist, ob gelegentliche Kaltlufteinbrüche im Sommer auf den Gletschern Schnee bringen", betonte der Glaziologe.
Eine frische, weiße Schneedecke reflektiere die Sonnenstrahlen zu fast 100 Prozent. "Das kann den Gletscher bis zu einer Woche vor dem Schmelzen schützen. Ein Gletscher ohne Neuschnee ist hingegen dunkler, nimmt viel Sonnenstrahlung auf und kann in einer Woche mehr als einen halben Meter Eisdicke verlieren", so Hynek.
Im Zuge der fortschreitenden Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte fällt im Sommerhalbjahr selbst in den höchsten Lagen Österreichs Niederschlag immer öfter als Regen und nicht als Schnee. Das beschleunige das Schmelzen von Österreichs Gletschern.
"Wenn die Verbindung zum oberen Pasterzenkees, der Hufeisenbruch, in den kommenden Jahren ganz abreißt, wäre der untere Gletscherteil als eigener Gletscher zu bewerten", erklärte der Experte. Dann wäre die Pasterze nicht mehr der größte Gletscher Österreichs, "sondern der Gepatschferner in Tirol",
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