Nationalratswahl

Parteien streuen wilde Koalitions-Spekulationen

In der Gerüchteküche brodelt es gewaltig. SPÖ und FPÖ verkünden ihre (Horror)Visionen, um Wähler zu mobilisieren.

Lukas Leitner
Parteien streuen wilde Koalitions-Spekulationen
Wer wird jetzt mit wem in die Koalition. Hat die ÖVP freie Wahl?
APA-Picturedesk; Collage

Das Superwahljahr nimmt ordentlich Fahrt auf. Während der Wahlkampf für das EU-Parlament bereits auf Hochtouren läuft, beginnt auch das Rennen um unseren Nationalrat. Dabei dreht sich derzeit alles darum, wer denn mit wem nach der Wahl eine Koalition eingehen würde.

FPÖ-ÖVP sei sicher, sagt zumindest die SPÖ

Am Dienstag warnte der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim erneut vor einer blau-schwarzen Koalition. Diese soll "hinter verschlossenen Türen längst paktiert" sein. "FPÖ und ÖVP bereiten eine blau-schwarze Koalition vor", ist sich die SPÖ sicher. Der sogenannte Österreich Plan von Kanzler Nehammer sei dafür ein Paradebeispiel, so der Parteimanager. Ein Indiz sei, dass hochrangige Blaue diesen in "höchsten Tönen loben" würden – "Heute" berichtete ausführlich.

FPÖ wiederspricht

Ganz anders freilich die Darstellung der Blauen. Die Gerüchte rund um eine bereits paktierte FPÖ-ÖVP Koalition sollen nicht stimmen, das jedenfalls sagt die FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin Dagmar Belakowitsch. Sie erzählt eine andere Geschichte: Ihrer Meinung nach seien nämlich ÖVP, SPÖ und NEOS bereits mit "'Bastelüberlegungen beschäftigt, wer nach diesen Wahlen die nächste Bundesregierung anführen wird".

Deutlich erkennbar soll das anhand der Pläne des ÖVP-Wirtschaftsministers Martin Kocher sein. Gemeint ist etwa seine jüngste Kursänderung bei der "Rot-Weiß-Rot-Karte". Belakowitsch  kritisiert ihn dafür, denn, "während eine beispiellose Insolvenzwelle durch das Land rollt, Firmen Arbeitsplätze abbauen und unsere Wirtschaft einzubrechen beginnt, macht sich der Arbeitsminister ernsthaft Gedanken darüber, wie er die Rot-Weiß-Rot-Karte für ausländische Arbeitskräfte noch weiter aufweichen kann". Für die FPÖ ein klares Zugeständnis für das linke Lager.

In der Gerüchteküche brodelt's

Egal, wer mit wem bereits Gespräche für die Zeit nach der Wahl führt, eines ist dabei sicher: Die ÖVP scheint für alle Polit-Konkurrenten die Schlüsselpartei zu sein. Immerhin kommen die Schwarzen in jeder Koalitions-Variante vor.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Superwahljahr in Österreich bringt eine intensive Debatte über mögliche Koalitionen im Nationalrat mit sich
    • Die SPÖ warnt vor einer blau-schwarzen Koalition, während die FPÖ dies dementiert und stattdessen Bastelüberlegungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS erwähnt
    • Die ÖVP bleibt jedoch die Schlüsselpartei in den Gesprächen, während die anderen Parteien ihre eigenen Interessen verfolgen
    LL
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen