Politik
Parlament wird geräumt, Mobiliar teils versteigert
Die Generalsanierung des Parlamentsgebäudes hat planmäßig begonnen. Die Bautafel vor dem Haus signalisiert den Start des Jahrhundertprojekts.
In einem ersten Schritt muss das Gebäude nun ausgeräumt werden. Die Feuerwehr ist im Wege der Amtshilfe für andere Bundesdienststellen mit dem Abbau und Abtransport von wiederverwertbaren Inventarstücken betraut.
Einheiten der Feuerwehr Korneuburg sind im Einsatz, um die vorhandenen Möbel abzubauen und am Zielort wieder aufzubauen. Dietmar Nestlang, Projektleiter der Übersiedlung, erklärt: "Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass nichts weggeworfen wird, was noch für den Gebrauch geeignet ist. Die Sachgüterübertragung an andere Bundesdienststellen ist dafür die perfekte Lösung."
Mit Abschluss der Übersiedlung in die Ausweichquartiere wurde das Haus am 28.8.2017 an die Parlamentsgebäudesanierungsgesellschaft m.b.H. übergeben. Die Örtliche Bauaufsicht (ÖBA) übernimmt das Management des Gebäudes.
Beginn der Baustelleinrichtung
Mit der Einrichtung der Baustelle beginnen die notwendigen Bauvorbereitungsmaßnahmen: In einer ersten Phase steht der Schutz von historisch wertvollen Oberflächen im Mittelpunkt der Aktivitäten. Mit tischlermäßigen Verkleidungen soll die die denkmalgeschützte, wertvolle Bausubstanz geschützt werden. Wände, Türen oder Einbauten, die allesamt mit dem Gebäude unter Denkmalschutz stehen, werden durch Holzverbauten abgedeckt und geschützt.
Der bereits vorhandene Bauzaun aus Drahtgitter bleibt vorerst als Provisorium stehen und wird später durch den endgültigen Bauzaun ersetzt.
Nächste Schritte: Abbauarbeiten
In den kommenden Wochen werden die provisorischen Stahlstiegen in den Wirtschaftshöfen des Parlamentsgebäudes demontiert und abtransportiert. Zugleich wird mit den ersten Abbauarbeiten im Gebäude begonnen. Kleininventar von bleibendem Wert, wie historische Feinbeschläge, wird abmontiert. Diese Gegenstände werden sichergestellt und restauriert, um dann im sanierten Parlament wieder verwendet zu werden.
Versteigerung geplant
Die nicht wiederverwendbaren Ausstattungsgegenstände, wie die Sessel, Bänke oder das Rednerpult aus dem Nationalratssitzungssaal, werden abgebaut. Diese Inventarstücke werden teilweise für eine geplante Online-Auktion des Dorotheums in ein Zwischenlager transportiert und können dann von Interessenten ersteigert werden. Der Großteil des historischen Mobiliars soll jedoch im sanierten Parlamentsgebäude im restaurierten Zustand wieder zum Einsatz kommen oder in zeitgeschichtlichen Ausstellungen verwendet werden.
Verhandlungen zu Vergaben
Nach dem Ende Juni erfolgten Widerruf der Ausschreibung der Baumeisterarbeiten zur Generalsanierung des Parlamentsgebäudes sind die Verhandlungen derzeit im Gange. Ziel des nicht offenen Verfahrens ist die Einhaltung der festgelegten, von namhaften Zivilingenieurbüros im Vorfeld bestätigten, Kostenobergrenze.
(red)