Politik
Parlament-Mitarbeiter: So nobel sind neue Büros
Wer im Wiener Burggarten vor dem Palmenhaus links um die Ecke geht, steht plötzlich vor einem modernen Pavillon: ein Büro für Parlamentsmitarbeiter.
Das Parlamentsgebäude am Ring ist schon mehr als 130 Jahre alt. Ab Sommer muss es umfassend saniert werden. Aber, wohin mit all den Politikern und Mitarbeitern während der Sanierungszeit? Sie werden bald ihre Ersatzquartiere beziehen – in der Hofburg sowie in Büro-Pavillons am Heldenplatz und im Bibliothekshof.
Fast fertig
Während die Pavillons am Heldenplatz tagtäglich von tausenden Passanten zu sehen sind, liegt das Ersatzquartier im Bibliothekshof gut versteckt. "Heute" hat es entdeckt und zeigt, wie weit der Bau bereits fortgeschritten ist (siehe Diashow).
Das moderne Gebäude liegt quasi zwischen Hofburg und Palmenhaus im Burggarten. Spannend: Noch nicht fertig, aber bereits gut sichtbar ist ein Übergang, der fast an die Wolkenspange bei der Lugner-City erinnert. Er soll die Parlamentsmitarbeiter direkt in die Hofburg führen.
In der Hofburg werden nämlich ab Sommer alle Plenarsitzungen stattfinden. Dazu wurden die Redoutensäle adaptiert. Für die Ausschuss- und Büroarbeit werden die drei temporären Büro-Pavillons in unmittelbarer Nähe genutzt. Die Fertistellung ist noch Ende April geplant.
Praktische Nachnutzung
Die drei Pavillons haben je eine Grundfläche von 30 mal 40 Meter und drei (Heldenplatz) bzw. vier Etagen (Bibliothekshof), also eine Gesamt-Nutzfläche von rund 10.000 Quadratmetern.
Die Pavillons werden nach der Rückübersiedelung des Parlaments in das sanierte Gebäude abgebaut, die Bauteile werden vom Hersteller zurückgenommen und andernorts in anderer Konfiguration neu zusammengebaut. So könnten aus den drei Pavillons beispielsweise 9 Kindergärten oder 100 Einfamilienhäuser entstehen.
Archäologische Entdeckung
Derzeit liegt man laut Angaben der Parlamentsdirektion mit den Arbeiten am Heldenplatz „voll im Zeitplan". Trotz Verzögerungen bei der Errichtung der Pavillons auf dem Heldenplatz. Dort kam es im vorigen Sommer zu unerwarteten archäologischen Entdeckungen: Man legte das Innere Burgtor aus dem 17. Jahrhundert frei. Dieser schmale Eingang in der Stadtmauer wurde nach archäologischer Untersuchung und Dokumentation mit einer Schutzschicht bedeckt und wieder zugeschüttet. (uha)