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Parkplatz-Abzocke geht weiter! Nun kostet Wenden 1.200€

Das Abkassieren in der Wiener Donaustadt geht munter weiter. Zwei Firmen fordern von unwissenden Autofahrern fürs Wenden jetzt knapp 1.200 Euro.

Maxim Zdziarski
Achtung! Kostenfalle: Auf diesem Parkplatz verlierst du hunderte Euro.
Achtung! Kostenfalle: Auf diesem Parkplatz verlierst du hunderte Euro.
Google Maps / iStock / Heute

Eine Parkplatzvermietungsfirma hat sich ein lukratives Geschäftsmodell in der Donaustadt aufgebaut: Ein privater Parkplatz am Ende eine Seitengasse wird von Autofahrern oft zum Wenden benutzt. Wer jedoch, wenn auch nur für wenige Sekunden, in der Einfahrt wendet, bekommt einen Anwaltsbrief.

Darin werden hunderte von Euro gefordert, ansonsten droht man den Fahrzeughaltern mit einer Besitzstörungsklage. Das selbe Spiel, wie in der Franz-Eduard-Matras-Gasse, findet auch in der Breitenleer Straße statt. Die Hintermänner dürften sich jedoch dazu entschieden haben, ihre Profite zu maximieren und die Grundstücke zu halbieren, um doppelt abkassieren zu können.

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    Der Parkplatz gehört zwei Firmen – jede von ihnen forderte knapp 600 Euro von Autofahrern.
    Der Parkplatz gehört zwei Firmen – jede von ihnen forderte knapp 600 Euro von Autofahrern.
    Google Maps / Heute

    Der jüngste Fall betrifft einen Burgenländer, der mit seinem Volkswagen vor Ort reversierte. Die dubiose Parkplatzvermietungsfirma fordert von dem Betroffenen 595 Euro. Eine weitere Immobilienfirma, der ein Teil des Parkplatzes gehört, möchte ebenfalls 579 Euro. Macht in Summe 1.174 Euro. Bei den Geschäftsführern der beiden Unternehmen dürfte es sich um dieselben Personen handeln, die sich ein länderübergreifendes Firmengeflecht im Investment-, Hotel- und Immobilienbereich aufgebaut haben. 

    ÖAMTC hilft Betroffenen

    Der ÖAMTC warnt seit Monaten vor der Kostenfalle. Laut ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried häufen sich die Fälle, in denen Personen nach dem Befahren einer Fläche von zwei Besitzern mit Kosten- und Unterlassungsforderungen konfrontiert sind. Die Rechtsberatung des Verkehrsclubs rät jedoch davon ab, solchen Forderungen ungeprüft nachzukommen.

    "Wir raten jedem Betroffenen dazu, sich rasch rechtlich beraten zu lassen. Abgesehen von der Höhe der Forderungen ist es problematisch, dass Personen, die bereits den Forderungen nachgekommen sind, nun nochmals zur Kasse gebeten werden", so Authried weiter. Für ÖAMTC-Mitglieder ist diese Beratung kostenlos.

    "Abzocke, eine richtige Schweinerei"  – Bezirksvorsteher Nevrivy

    Auch Donaustadt Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) fand im "Heute"-Talk klare Worte zu der Causa: "Eines ist klar: Wenn der Besitzer wirklich verhindern wollte, dass hineingefahren wird, bräuchte er nur einen Schranken oder sonstiges aufzustellen. Das ist eine einmalige Abzocke, eine richtige Schweinerei."

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