Wien

Parkfalle schlägt zu – Strafe für Mindestpensionisten

Die Falle schnappt wieder zu. Erneut hat ein "Heute"-Leser Post bekommen, über die man sich nicht freut. Das Vorgehen ist inzwischen bekannt.

Nicole Oirer
Auch den Mindestpensionisten Walter hat es getroffen. Die Kostenfalle im 22. hat bei ihm zugeschlagen. 
Auch den Mindestpensionisten Walter hat es getroffen. Die Kostenfalle im 22. hat bei ihm zugeschlagen. 
Denise Auer

Sogar Google Maps warnt inzwischen vor der Kostenfalle in der Franz-Eduard-Matras-Gasse in Wien-Donaustadt. Die Warnung ist für Walter (82) allerdings zu spät gekommen. Auch bei ihm flatterte der berühmt-berüchtigte Brief der Park-Firma ins Haus. 

"Moralisch verwerflich, juristisch in Ordnung"

"Auf der anderen Seite der Gasse ist ein Hofer mit einem großen Parkplatz. Ich hab gedacht, ich kann da irgendwie durchfahren. Als ich aber gemerkt hab, dass das nicht geht, hab ich sofort wieder umgedreht", schildert Walter die Situation. Trotzdem traf es auch ihn. Wenige Wochen später bekam er den Brief wegen der Besitzstörung mit Zahlungsaufforderung.

Wie bei den anderen Fällen auch würden bei Walter 795 Euro Strafe fällig werden, 495 wenn er innerhalb von fünf Tagen bezahlt. "Ich hab beim ÖAMTC nachgefragt. Dort wurde mir geraten es zu zahlen. Es sei zwar moralisch verwerflich, aber juristisch in Ordnung", erzählt Walter.

"Privatparkplatz nicht deutlich erkennbar"

Dem 82-Jährigen sei zwar schon aufgefallen, dass er sich auf "komischem Areal" befinde. Aber: "Ich finde, es ist nicht deutlich sichtbar, dass es sich um einen Privatparkplatz handelt. Macht aber Sinn, es ist ja immerhin als Falle gedacht", ärgert sich Walter. "Es gibt doch diesen 'gute Sitte'-Paragraf. Man sollte mal prüfen, ob der hier nicht greift", lacht der 82-Jährige schon fast verzweifelt.

Denn für den Mindestpensionist ist die Strafzahlung jetzt auch eine finanzielle Hürde. Der 82-Jährige leidet außerdem an einer Gehbehinderung, geht am Stock. Mit dem Auto zu fahren, bleibt ihm oft nicht erspart. In die Franz-Eduard-Matras-Gasse wird er aber so schnell nicht mehr fahren. 

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
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