Frühwirth-Silber

Paralympics-Held: "Eigentlich bin ich eine alte Sau"

Thomas Frühwirth radelte krank zu Silber. Dann wurde der steirische Paralympics-Held beim ORF-Interview emotional.

Sport Heute
Paralympics-Held: "Eigentlich bin ich eine alte Sau"
Thomas Frühwirth: "Eigentlich bin ich eine alte Sau."
GEPA

Nach dem Rennen flossen bei Paracycler Thomas Frühwirth die Tränen. Der 43-Jährige holte sich im Einzelfahren seine insgesamt vierte Paralympics-Medaille, musste sich dem Niederländer Jetze Plat nur um 2,71 Sekunden geschlagen geben. Der zweite Platz bedeutet ihm trotzdem sehr viel.

Bis kurz vor dem Einzel-Bewerb wusste der Österreicher nicht, ob er an den Start gehen kann: "Ich war krank. Ich habe Fieber und Durchfall gehabt, hatte brutale Kopfschmerzen und habe ein eigenes Zimmer. Ich habe nicht gewusst, ob ich überhaupt starten kann."

"Hinten raus ein bisschen gestorben"

Beim Interview mit dem ORF trug Frühwirth eine Maske und sein Herz auf der Zunge, sagte: "Ich bin hinten raus ein bisserl gestorben. Ich habe nicht gewusst, ob das eigentlich einen Sinn hat. Im Nachhinein tun zwei Sekunden Rückstand schon ein bisserl weh, aber scheiß doch drauf."

Die Eröffnungsfeier der Paralympics in Paris

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    Die österreichische Delegation in Paris.
    Die österreichische Delegation in Paris.
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    Dass er trotz der Krankheit die Medaille holte, erklärt Frühwirth so: "Aus dem Zen-Buddhismus nahm ich die totale Akzeptanz: einfach nur das Beste geben. Ich bin selbst überrascht, es kommt selten vor, dass man mich so emotional sieht."

    "Eigentlich eine alte Sau"

    Mit 43 Jahren sei es Wahnsinn noch mit der Konkurrenz mithalten zu können. "Eigentlich bin ich eine alte Sau. Der Aufwand, den ich betreibe, ist brutal. Das ist jenseits von Gut und Böse. Ich bin eigentlich kein körperliches Monster", war der Österreicher nach dem Rennen ausgelaugt.

    Jakob Schubert klettert zu Olympia-Bronze

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      Kletter-Star Jakob Schubert gewinnt die Bronzemedaille.
      Kletter-Star Jakob Schubert gewinnt die Bronzemedaille.
      Reuters

      Aber die Freude über das Erreichte überwog: "Es ist eine geile Sache. Ich hätte davon nicht einmal träumen dürfen." Der Paralympics-Held bedankte sich bei ganz Österreich: "Die Medaille gehört dem österreichischen Volk, weil die zahlen mich eigentlich. Medaillen sind mir eigentlich scheißegal, gehen mir am Arsch vorbei. Ich liebe es, draußen zu sein und zu leiden."

      Auf den Punkt gebracht

      • Thomas Frühwirth, ein 43-jähriger Paracycler, gewann trotz Krankheit Silber im Einzelfahren bei den Paralympics und zeigte sich nach dem Rennen emotional und dankbar
      • Obwohl er sich nur knapp dem Niederländer Jetze Plat geschlagen geben musste, betonte Frühwirth, dass der zweite Platz für ihn sehr viel bedeutet und er stolz darauf ist, trotz seines Alters und der gesundheitlichen Herausforderungen mithalten zu können
      red
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