Politik

ÖVP stellt Kern als Kommunisten dar

Heute Redaktion
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Mit Hammer und Sichel zeigt die ÖVP in einer Broschüre Bundeskanzler Kern. Sie soll die Funktionäre gegen die SPÖ mobilisieren. Trotz aufrechter Koalition.

Kein Wahlkampf? Das schaut anders aus. Seit heute kursiert im konservativen Lager eine Broschüre, die auf 58 Seiten Argumente gegen Bundeskanzler Kern und eine mögliche rot-grüne Regierung auflistet. Die Broschüre ist martialisch gestaltet, der Kanzler wird am Cover mit Hammer und Sichel dargestellt.

Laut einem Sprecher von ÖVP-General Werner Amon sei die Broschüre "nur intern" und "für unsere Funktionäre zur Argumentation" gedacht. Das schwarze Manifest ist nicht nur wie eine alte, sozialistische Kampfschrift gestaltet, sondern liest sich wie ein Auftakt zum Wahlkampf. Hintergrund: Die SPÖ hat in ihrer neuen Werbelinie die "Mittelschicht" als neue Zielgruppe erkannt. Die ÖVP fühlt sich in ihrem jahrzehntelangen Werben um den "Mittelstand" gestört.

Aus der Löwelstraße (SPÖ-Bundeszentrale) heißt es zur Broschüre: "Wir kommentieren das nicht, das richtet sich selbst."

"Linke Wende"

"Österreich droht die linke Wende", wird im Inhaltsverzeichnis gleich einmal klargestellt, und danach werden als Kapitel die "10 Verbote" aufgelistet. Darunter finden sich folgende: "Du darfst keine Leistung zulassen" oder "Du darfst den Jungen keine Chance geben" sowie "Du darfst die Macht nicht aus der Hand geben". Der letzte Kapitel-Punkt ist interessant: Ist doch die ÖVP derzeit weit länger an der Regierung als die SPÖ, nämlich ununterbrochen seit mehr als 30 Jahren.

Ab heute soll die Kampfschrift unter den ÖVP-Funktionären verteilt werden. Schon vor der Verteilung sorgte das Manifest in den Sozialen Medien, vor allem auf Twitter, für jede Menge Spott. (uha)