Politik

ÖVP gegen ÖVP: "Regierung ist wie Sekte"

Der Tiroler Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl spart nicht mit Kritik an der eigenen Partei und Sebastian Kurz.

Heute Redaktion
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Der Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP)
Der Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP)
Bild: picturedesk.com

Die scharfe Kritik des Tiroler Arbeiterkammer-Präsidenten und ÖVP-Politiker Erwin Zangerl ist man mittlerweile schon fast gewohnt. Doch nun hat er es auf die Spitze getrieben.

In der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" schießt er scharf gegen seine eigene Bundespartei und Kanzler Sebastian Kurz.

"Unsoziale türkise Partei"

"Diese Regierung ist eine PR-Agentur. Aus der schwarzen ÖVP wurde eine unsoziale türkise Partei", wettert Zangerl, der sich im Gegensatz dazu selbst als "sozialen Schwarzen" sieht. Aus diesem Grund habe er auch am Samstag an den Protesten von über 100.000 Menschen gegen die Bundesregierung teilgenommen, sagte er. Der "schwarze Block aus Tirol" trug T-Shirts mit der entsprechenden Aufschrift.

"Sektenartig strukturiert", "diktatorische Züge"

In dem Interview spricht Zangerl weiter von einem parteiinternen Putsch, Kurz würde nur im Interesse seiner Großspender handeln: "Die türkisen Putschisten sitzen nun an der Spitze und bezahlen mit Zinsen an die Großsponsoren und die Industriellenvereinigung zurück, was die ihnen im Wahlkampf gespendet haben. Das gab es früher in diesem Ausmaß nicht, das ist demokratiegefährdend", sagte er.

Die Nationalratsabgeordnete der ÖVP bemitleidet Zangerl fast. Sie würden ja gar nicht informiert, deshalb könne man sie nicht kritisieren. "Diese Regierung hat sich sektenartig strukturiert. Ein kleiner Kreis entscheidet, und der Rest wird dumm gehalten. Das hat diktatorische Züge, das ist erschütternd." (red)