Niederösterreich
Orkan-Alarm! Darum bläst uns Sturm oft im Februar weg
Ein mächtiges Sturmtief verweht derzeit Teile von Österreich: Auch letztes Jahr war der Februar extrem stürmisch. Das ist laut Ubimet kein Zufall.
Sturmspitzen mit 100 km/h und mehr halten derzeit in großen Teilen Österreichs die Feuerwehren gehörig auf Trab. Am meisten wütete der Sturm in den letzten Stunden in NÖ und OÖ: In OÖ hatte die Feuerwehr Dutzende Einsätze bis dato, bei Lambach (Bezirk Wels-Land) blockierte ein umgestürzter Baum die Straße. In NÖ stürzte sogar ein Rohbau zusammen, die Feuerwehr und ein Baggerfahrer mussten in Kottingbrunn (Baden) Schutt und Trümmer wegräumen.
Doch bereits im Februar 2022 hatte es drei schwere Sturmtiefs gegeben: Kaum war ein Sturmtief vorbei, rückte das nächste an – Zeynep, Xandra und Ylenia richteten in Europa Milliardenschäden an, auch in Österreich war es zu schweren Schäden gekommen - mehr dazu hier. Am 17. Februar 2022 kam es zu Windspitzen von bis zu 150 km/h in Österreich.
Ubimet-Experte erklärt
Also bloß Zufall, dass der Februar 2023 derart stürmisch beginnt? "Mitnichten. Im Hochwinter (1.1. bis 15. Februar) und Spätwinter (16.2. bis 28./29.2) haben wir den größten Temperaturunterschied zwischen Arktis und Subtropen und damit ist die Tiefdruckaktivität am höchsten", sagt Meteorologe Martin Templin von "Ubimet". "Und wenn die Sonne - wie im Februar - schon etwas länger scheint und der Sonnenhöchststand weiter Richtung Äquator rückt ist das ein regelrechter Motor für Sturmtiefs", erklärt der Wetterexperte weiter und erklärt somit auch das aktuelle Tief von der Nordsee bis zum Balkan.
Übrigens: Der letzte Februar war um rund 4 Grad zu warm. Auch der Februar begann mit deutlichen Plusgraden - heute bekommt es im Süden bis zu zehn Grad, in Wien bis zu 7 Grad, St. Pölten 5 Grad, Linz 6 Grad. Ab Samstagnachmittag soll der Sturm etwas nachlassen, im Laufe des Sonntags ist "nur" noch mit lebhaftem Wind zu rechnen.
Bekannte Stürme
Bekannte und nennenswerte Orkane der letzten Jahrzehnte unter anderem: Wiebke Ende Februar 1990 mit Spitzen bis zu 285 km/h, Kyrill im Jänner 2007 mit bis zu 225 km/h.
Zudem ist in vielen Teilen Österreichs derzeit erhöhte Lawinenwarnstufe - mehr dazu hier.
Windstärken (Beaufort)
1: leichter Luftzug bis 5 km/h
2: leichte Brise von 6 bis 11 km/h
3: schwacher Wind von 12-19 km/h
4: mäßiger Wind von 20-28 km/h
5: frischer Wind von 29-39 km/h
6: starker Wind vo 40 bis 49 km/h
7: steifer Wind von 50 bis 61 km/h
8: stürmischer Wind von 62 bis 74 km/h
9: Sturm von 75 bis 88 km/h
10: schwerer Sturm von 89 bis 102 km/h
11: okanartiger Sturm von 103 bis 117 km/h
12: Orkan ab 118 km/h