Politik

ORF-Star verrät, wie er sich auf Sendung vorbereitet

Moderatorin Susanne Schnabl empfängt ab siebten August verschiedenste Politiker. Im Interview mit "Heute" gibt sie bereits einen spannenden Einblick.

Robert Zwickelsdorfer
Susanne Schnabl
Susanne Schnabl
Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

Ab siebten August bittet Susanne Schnabl die Parteichefs zu den ORF-"Sommergesprächen". Die "Report"-Moderatorin über:

Drehort

"Wo genau im Parlament gedreht wird, ist noch nicht fix. Aber nicht beim Klavier."

Setting, Deko

"Nationalratspräsident Sobotka redet nicht mit."

Unterschied zu ihren ersten Sommergesprächen

"2016 war es live. Da ist man sehr der Tagesaktualität unterworfen. Heuer wollen wir das ,Big Picture' herausarbeiten."

Vorbereitung

"Lesen, telefonieren, genau nachschauen, nachhören und viel nachdenken."

Vorbereitungszeit

"Stunden, Tage, Wochen. 90 Prozent der Arbeit ist hinter der Kamera, 10 Prozent davor."

Team

"Erstmals eine Kooperation aus News-Redaktion und Magazinen. Und wir arbeiten inhaltlich mit der Redaktion zusammen, die etwa auch ,Pressestunde' und ,Im Zentrum' macht.

Rolle als Frau

"Ich hoffe, dass mich die Parteichefs gleich behandeln wie einen Interviewer."

Öffentliche Wahrnehmung

"Ich würde gerne danach bewertet werden, ob die Gespräche spannend sind, und nicht danach, welche Schuhe ich diesmal anhabe."

Hier das ganze Interview:

Steht schon fest, wo genau im Parlament die Gespräche aufgenommen werden? Beim Klavier?

So viel kann ich verraten: Es wird nicht beim Klavier sein. Zu 100 Prozent ist es noch nicht fix. Das hängt auch von der Technik ab.

Wie wird denn das Setting sein?

Für das genaue Setting – welcher Sessel genau, wie groß der Tisch sein wird – haben wir ja Gott sei Dank noch ein bisschen Zeit.

Kann Nationalratspräsident Sobotka bei der Deko mitbestimmen?

Nein. Sobotka redet nicht mit.

Sie haben bereits 2016 die Sommergespräche moderiert. Wie legen Sie´s 2023 an?

Ich habe gesagt, ich mache die Sommergespräche gerne. Aber anders als 2016. Damals war es ja eine wirkliche Live-Sendung. Gast kommt – Rotlicht geht an – nach 50 Minuten Rotlicht geht aus und das war's. Da ist man natürlich sehr der Tagesaktualität unterworfen. Diesmal wollen wir das "Big Picture" herausarbeiten und nicht von der Tagesschlagzeile getrieben sein. Sonst ist man zu sehr an der Oberfläche. Wir wollen in die Tiefe gehen.

Wird es wieder eine Teilung in privaten und politischen Teil geben?

Die wird es nicht geben. Das Private ist ja politisch und das Politische privat. Es wird die Verschmelzung sein. Auch die Art und Weise, wie jemand Politik macht, verrät ja schon etwas über den Menschen.

Wie viel Vorbereitungszeit brauchen Sie für eine Sendung?

Stunden, Tage, Wochen. Es ist schon sehr intensiv. 90 Prozent der Arbeit ist hinter der Kamera, zehn Prozent sind davor. Wenn man sich was überlegt, wenn die Frage nicht die sein soll, die auf der Hand liegt und jeden Tag gestellt wird, bedeutet das mit dem Team nicht nur akribische Recherche, sondern viel, viel Vorbereitung.

Wie groß ist das Team?

Es ist erstmals eine Kooperation aus der News-Redaktion und den Magazinen. Und wir arbeiten inhaltlich mit der Redaktion zusammen, die die "Pressestunde", "Im Zentrum" und auch die Runden Tische macht.

Wie bereiten Sie sich vor?

Lesen, telefonieren, genau nachschauen, nachhören und viel nachdenken.

Auf welchen Gesprächspartner bereiten Sie sich am intensivsten vor?

Auf alle. Die Kandidaten sind ja jeder für sich eine Herausforderung. Und es sollen ja spannende und keine langweiligen Gespräche werden.

Auf welchen Interviewpartner "freuen" Sie sich am meisten?

Da mache ich überhaupt keine Unterschiede. Weil ich wirklich neugierig bin, obwohl ich Interviews schon lange mache. Und es ist ja die Herausforderung, sich nicht nur vorzubereiten, sondern das ein bisschen anders zu besprechen als sonst im "Report".

Ist es als Frau einfacher oder schwieriger bei den Sommergesprächen, was den Interviewpartner betrifft?

Ich hoffe, dass mich die Parteichefs und die Parteichefin gleichbehandeln wie einen männlichen Interviewer. Im "Report" wäre mir noch nicht aufgefallen, dass ich anders behandelt worden wäre.

Wie ist das mit der öffentlichen Wahrnehmung?

Das ist halt etwas, worüber wir schon lange reden. Mir geht's um den Inhalt und ob die Gespräche spannend sind. Danach würde ich gerne bewertet werden. Nicht danach, welche Schuhe ich diesmal anhabe oder ob die Frisur sitzt. Das macht man ja bei Männern auch nicht.

Wie gehen Sie mit Anfeindungen und Beschimpfungen auf Social Media um?

Wenn es wirklich Drohungen sind, ist es nicht nur meine Pflicht als Journalistin, sondern auch als Staatsbürgerin, das zu melden. Man darf das nicht durchgehen lassen oder darüber hinwegsehen. Mit konstruktiver, sachlicher Kritik kann ich gut umgehen. Ich finde, so entwickelt man sich weiter.

Welche Quoten erwarten oder erhoffen Sie sich?

Ich freue ich mich über jeden einzelnen Zuseher und jede einzelne Zuseherin. Und wenn's ganz viele sind, freue ich mich natürlich besonders.

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