Politik
ORF-Star über FPÖ-Wähler: "Bescheuert, psychopathisch"
Der ORF-Star Christoph Grissemann rechnet schonungslos mit FPÖ-Chef Herbert Kickl ab. Seine Wählerinnen und Wähler nennt er "komplett bescheuert".
ORF-Comedian Christoph Grissemann und Herbert Kickl werden wohl keine Freunde mehr. Bereits während der Amtszeit des FPÖ-Politikers als Innenminister hat sich der "Willkommen Österreich"-Moderator immer wieder einen Witz auf Kickls Kosten erlaubt. Nun legt Grissemann noch mal nach.
"Kickl kann man nicht mit normalen Maßstäben messen"
Obwohl der blaue Klubobmann längst kein Regierungsmitglied mehr ist, ist er noch immer das Opfer mehrere Witze von Stermann und Grissemann, die nun schon über 500 Sendungen ihrer Serie "Willkommen Österreich" moderierten. Eine mögliche Einladung Kickls in die Sendung kommt für Grissemann nicht infrage. Im Interview mit dem "Weekend-Magazin" sagt er: "Kickl kann man nicht mit normalen Maßstäben messen, der ist ja wirklich an der Grenze zur Klapsmühle. Das kann man nicht ernst nehmen, er nimmt das ja selbst nicht ernst."
Auch an den Wählerinnen und Wählern der FPÖ und Kickls lässt Grissemann kein gutes Haar. "Wer ihn wählt, der kriegt ihn – und da ist der, der ihn wählt, genauso psychopathisch, wie der Gewählte selbst. Wir wissen ja alle, dass mindestens 25 Prozent der Bevölkerung vollkommen bescheuert sind."
"25 Prozent sind komplett bescheuert"
Besonders die Auftritte von Kickl bei Corona-Demonstrationen haben Grissemann erschrocken. Viele sind den Reden von Kickl gefolgt, die Interviewer meinen, dass darunter auch "normale Bürger" waren. Grissemann widerspricht dabei entschieden: "Man kann kein normaler Bürger sein, wenn man weiß, dass man mit Nazis demonstriert. Alle wissen, dass dort Nazis an vorderster Front gehen – wenn ich das in Kauf nehme, bin ich kein normaler Bürger".
Trotz der harschen Worte sei die Sendung jedoch im Ton ruhiger geworden, meint der ORF-Star. Das liege hauptsächlich an der geänderten Regierung: "Als es Türkis-Blau noch gab, waren wir nicht so zurückhaltend. Jetzt mit Schwarz-Grün gibt es auch nicht mehr diesen politischen Feind". Zwar sei er kein Freund der ÖVP, aber es wäre okay, wenn sie in der Regierung sitzt. Die Performance von Kanzler Karl Nehammer beurteilt er mit "besser als gedacht".
In den letzten Monaten sei der Regierungschef Grissemann auch "richtig sympathisch" geworden. Auch wenn er mit ihm nicht über Flüchtlingspolitik diskutieren müsse, sieht er es positiv, dass er "normal antwortet und nicht diese kurzen `Blümel-Phrasen` draufhat".