Ukraine

ORF-Star sieht keine Chance auf Frieden in der Ukraine

Mittlerweile ist Christian Wehrschütz eine Konstante in der Kriegsberichterstattung in der Ukraine. Auch am Donnerstag analysiert er die Entwicklungen.

Michael Rauhofer-Redl
ORF-Korrespondent berichtete Anfang Juni 2022 aus Kramatorsk im ukrainischen Donbass.
ORF-Korrespondent berichtete Anfang Juni 2022 aus Kramatorsk im ukrainischen Donbass.
Screenshot ORF

Seit Kriegsbeginn berichtet Christian Wehrschütz als ORF-Korrespondent direkt vom Kriegsgeschehen aus der Ukraine. Aktuell befindet sich der Journalist im Großraum Charkiw, in dem den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung von mehreren Siedlungen gelungen ist. Dort sei die Masse der Bevölkerung auf Seiten der Ukraine – die aktuelle Situation sei neben der Freude über die Erfolge aber auch vor der Angst eines erneuten Aufflammens des Krieges geprägt.

Die militärischen Erfolge seien "extrem wichtig" für die Moral der ukrainischen Armee. Denn im Gegensatz zur Situation in Kiew, wo sich die Russen mehr oder weniger aus freien Stücken zurückgezogen hatten, handle es sich in diesem Fall um einen eigenständig erzielten Erfolg.

Kein weiteres "Butscha" bekannt

Im Gegensatz zu Butscha, wo augenscheinlich zahlreiche Kriegsverbrechen begangen wurden, gebe es im Fall von Charkiw "keine Informationen" über derartige Massenverbrechen, so Wehrschütz. Nun gehe es in diesen Regionen darum, wieder Infrastruktur aufzubauen. Das betreffe symbolische Dinge, wie die Sanierung von Kirchen, genauso wie pragmatische Dinge – Wehrschütz nannte funktionierende Bankomaten als Beispiel.

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    Es ist Tag 41 im Ukraine-Krieg und nach dem Butscha-Massaker werden immer mehr schreckliche Details zur Bluttat bekannt.
    Es ist Tag 41 im Ukraine-Krieg und nach dem Butscha-Massaker werden immer mehr schreckliche Details zur Bluttat bekannt.
    Sipa Press / Action Press/Sipa / picturedesk.com

    Sei hier ein normales Leben möglich? Das hänge davon ab, wie man normales Leben definiert. Ein ukrainischer Pensionist mit 200 Euro Monatseinkommen empfinde mitteleuropäischen Standard als Luxus. Klar sei: Es gehe um die Sicherstellung einer Basisversorgung. Auch die Frage der wirtschaftlichen Infrastruktur sei entscheidend, so Wehrschütz. Wenn nun die Menschen zurückkommen und keine Arbeit verrichten könnten, sei man hier über Monate hinweg auf humanitäre Hilfe angewiesen.

    Gestiegene Chancen auf eine diplomatische Lösung des Krieges durch die Rückeroberungen sieht Wehrschütz nicht. Russland habe die Kriegsziele, jedenfalls offiziell, nicht geändert, analysierte Wehrschütz abschließend.

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      privat, iStock