Welt
ORF-Star geschockt: "Mir ist Herz in Hose gerutscht"
Karim El-Gawhary ist vor Ort in der türkischen Erdbebenregion Antakya. Das Ausmaß der Zerstörung schockt selbst den erfahrenen Nahost-Journalisten.
Die Türkei und Syrien kommen einfach nicht zur Ruhe. Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in der Nacht auf den 6. Februar mit rund 50.000 Toten haben am Montag weitere Erdstöße die Region erschüttert. Neuerlich sind Häuser eingestürzt, die Zahl der Todesopfer steigt stetig.
Aktuell befindet sich auch Nahost-Experte Karim El-Gawhary in der südanatolischen Krisenregion Hatay. In der Stadt Antakya liegt alles in Trümmern. Der Anblick schockt selbst den erfahrenen Berichterstatter.
"Ich habe in meinem Leben keinen Ort gesehen, der so zerstört ist", berichtet der ORF-Star via Twitter. Nachsatz: "Und das will was heißen". Dazu veröffentlichte El-Gawhary ein Video, das eine Vorbeifahrt an riesigen Trümmerhaufen eingestürzter Wohnblöcke zeigt:
Die Szenerie hat ihn sichtlich mitgenommen: "Das sind keine ausgewählten Häuserzeilen. So sieht es in weiten Teilen Antakias aus", schreibt der Journalist zu einem weiteren Video:
El-Gawhary erlebte am Montag sogar die beiden schweren Nachbeben am eigenen Leib mit. Er war gerade dabei, seinen Beitrag für die ZiB1 im ORF fertig zu schneiden, "als das nächste Beben das Haus hin- und her schwingen ließ und mir für einen Moment das Herz in die Hose rutschte. Ich habe ja schon einige Kriege erlebt, aber Erdbeben sind unberechenbarer."
Das Beben am Montag hat jedenfalls in der Katastrophenregion neue Panik ausgelöst. Wie der Sender "CNN Türk" berichtet, liefen die Menschen in Panik auf die Straße, zudem kam es in Hatay zu einem weiteren Blackout. Die Behörden gaben Warnungen vor einstürzenden Gebäuden aus. Dienstagvormittag wurden alleine in der Türkei mindestens sechs Todesopfer und über 200 Verletzte gezählt.
"Der Grund warum es gestern beim 2. Beben relativ wenige Opfer in Antakia gab, obwohl weitere Häuser eingestürzt sind: Was davon übrig ist, ist verlassen", so El-Gawhary dazu. Auch, dass es abends passiert sei, sei ein Glücksfall gewesen. Die Hilfsmannschaften und Aufräumarbeiter hätten sich da nicht mehr zwischen den Trümmern aufgehalten.